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Eine Ära geht zu Ende

Landrat Martin Wolf (mitte) verabschiedete Schulleiter Erich Schlotter und Studiendirektor Roland Patzak in den Ruhestand.

Wie soll man einen Abschied feiern? Soll man ihn überhaupt begehen, schließlich ist er doch immer auch Wehmut verbunden. So hatten viele Kollegen doch gemischte Gefühle, als sie ihren langjährigen Direktor Erich Schlotter in den wahrhaft wohlverdienten Ruhestand verabschieden durften.

Eine Ära geht zu Ende, das kann man mit Fug und Recht sagen. Eine Ära, in der das immer noch recht junge Hallertau-Gymnasium Wolnzach sich ein eigenes Profil erarbeitete und sich so auch vom Schyren-Gymnasium abgrenzte. Maßgeblichen Anteil daran, und das betonten nicht nur Kollegen, sondern auch Vertreter der Eltern, der Schüler und der Politik, hatte Schulleiter Erich Schlotter.

„Wir stehen kurz vor den großen Ferien, eigentlich immer etwas Besonderes. Für Sie, Herr Schlotter, werden sie dieses Mal etwas länger dauern“, begann Landrat Martin Wolf seine Würdigung. Vieles hat sich in den vergangenen 10 Jahren am Wolnzacher Gymnasium getan. Man musste nicht nur die Einführung des G8 bewältigen, sondern in dieser Zeit entstand auch ein weiterer Anbau für die Mensa, für Klassenzimmer und Gruppenräume. Für einen Schulleiter keine ganz einfache Aufgabe, Schule und Bautätigkeit unter einen Hut zu bringen. Doch mit viel Einsatz und Engagement gelang Erich Schlotter dieser Spagat. „Es war immer eine sehr gute Zusammenarbeit mit Ihnen“, so Landrat Martin Wolf, der nicht nur dem scheidenden Schuldirektor, sondern auch seinem Nachfolger Christian Heller, alles Gute wünschte. „Ich möchte mich in diesem Zug noch einmal von ganzem Herzen für die geleistete Arbeit bedanken“, so der Landrat.

Frau Karin Oechslein überreichte Oberstudiendirektor seine Entlassungsurkunde.

Auch die Ministerialbeauftragte Karin Oechslein kam in ihrer Rede zu dem Schluss: „Sie haben sich wahrlich um das Hallertau Gymnasium Wolnzach verdient gemacht!“ So war es auch für sie, wenngleich sie immer gerne nach Wolnzach kommt, keine leichte Aufgabe, einen verdienten Kollegen in den Ruhestand zu versetzen. Bevor sie Oberstudiendirektor Erich Schlotter jedoch seine Entlassungsurkunde überreichte, zog sie eine kurze Bilanz seiner Tätigkeit in Wolnzach. „Sie waren als Schulleiter offen für neue Ideen“, so Dr. Karin Oechslein, und verwies in diesem Zusammenhang auf den sehr erfolgreichen Versuch Modus F. „Das, was unter anderem in Wolnzach erprobt und mit ihnen erarbeitet wurde, wird in den kommenden Jahren unter dem Begriff „erweiterte Schulleitung“ allen bayrischen Gymnasien zugute kommen“, so Oechslein weiter.

Doch nicht nur das Thema Schulentwicklung, sondern vielmehr die Schüler selbst, standen bei Erich Schlotter immer im Zentrum seines Handeln. So hatte er stets ein offenes Ohr für die Probleme, aber auch Anregungen der Schülermitverwaltung, auch wenn dies, wie Schülersprecherin Melina Rumpf bestätigte, nicht immer ganz einfach war. „Ohne Zaubertricks haben Sie es geschafft, uns Schüler zu begeistern!“

Auch seitens des Elternbeirats gab es am Ende einer langen Karriere viel Lob. „Mit Ruhe und Zielstrebigkeit wussten sie uns zu überzeugen, auch wenn es manchmal schwierig war“, so Heidi Grund-Thorpe, Vorsitzende des Elternbeirats, die damit auf die Einführung des G8 anspielte.

Auch Christian Bäck und Manfred Hemm vom Förderkreis bedankten sich für die geleistete Arbeit.

So viel Lob in kurzer Zeit, da kam natürlich beim scheidenden Chef schon etwas Wehmut auf. "Ich möchte mich für die netten Worte recht herzlich bedanken“, so Erich Schlotter. „Für mich persönlich war es immer ein Privileg, hier am Hallertau-Gymnasium arbeiten zu dürfen.“ Damit spielte er eben nicht nur auf das perfekte Arbeitsklima, sondern auch auf die besondere Bereitschaft an, im Rahmen der Schulentwicklung und der Erziehung neue Wege zu gehen.

Obwohl nun der Kapitän von Bord geht, segelt das Wolnzacher Gymnasium keineswegs in unsichere Gewässer, denn vieles hängt, wie es Erich Schlotter am Schluss bemerkte, nicht alleine vom Kapitän, sondern von der gesamten Mannschaft ab. „Und die ist wirklich erstklassig!“ So blieb ihm am Ende nur, seinem Nachfolger Christian Heller für die Zukunft eine glückliche Hand und viel Erfolg zu wünschen. Die Herausforderungen, die in den kommenden Jahren auf den neuen Schulleiter Christian Heller und seine Mannschaft warten, sind enorm. Flexi-Jahr, G8 und vieles mehr. „Natürlich werde ich diese Entwicklungen gerne weiter verfolgen, dann aber als Außenstehender“, so Erich Schlotter, der sich nun darauf freut, endlich einmal keine Pläne haben zu müssen.


Ein Ständchen zum Abschied: Christian Kuttler und Marius Lubnow

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