„Augen auf, ich komme!“
Mit einer mächtigen Portion Sonnenschein ging auch der zweite Tag beim Open Air in Pförring in seine Vollen. Neben dem Headliner des Abends OOMPH! spielten Wir und die Anderen, Bürgermeista & die Gemeinderäte, sowie Echoes und [soon] vor gut gelauntem Publikum.
Massenweise strömten die Festivalfans zum Pförringer Baggersee – Open Air war wieder angesagt! Und am Samstag luden die Organisatoren des Events eine Mixtur der Extraklasse ein. Gegen späten Nachmittag stand mit der achtköpfigen Hip-Hop / Funkformation „Wir und die Anderen“ aus Ingolstadt die erste Band auf der Bühne. Gesellschaftskritisch und tiefgründig dürfen die Musiker um die „Sprachakrobaten“ Chilly und Flow ihre Songs nennen – musikalisch vielfältig mit Akustikgitarren, Cello und Cajon. Die „wahre Seite“ der Band erfuhr das Publikum beim „Elefantenorgasmus“ – und Cellist David kann dabei einfach nicht mehr aufhören. Spitze!
Bayrisch ging’s weiter mit Bürgermeista & die Gemeinderäte – Musikstil nach Roland Bürger: Speedmetal mit Reggae und Funk. Na gut, weniger Speedmetal, dafür mehr bayerischer Reggae! Darunter Stücke zum entspannen („Da Reggae mi ned auf!“) und feiern. Bekannt wurde Bürger 2008 durch seinen Hit „Locker macha“ – bayerische Mundart, die es kurz darauf in viele Bierzelte schaffte. Mit [soon] schlug das Open Air Pförring einen Richtungswechsel ein. Eine „Schnittmenge von Rock und Metal“ bildeten die vier Jungs aus Hamburg, die für den alternativen Musikgeschmack harte Gitarrenriffs und melodischen Gesang boten.
Auf die nächste Band warteten viele schon den ganzen Abend: Headliner OOMPH!! Wer sie nicht kennt, ist zu jung oder hört einfach andere Musik. Bekannt wurden „Dero“, „Flux“ und „Crap“ 2004 mit ihrem Nummer-eins-Hit „Augen auf!“ und dem Album „Wahrheit oder Pflicht“. Frontmann Dero kleidete sich an diesem Abend mit roten Shorts, rotem Umhang, einem aufgemalten Joker-Grinsen und Maske. Das Motto hätte lauten können „auf hoher See“ – der Rest der Band war als Matrosen bekleidet. Gebrülle und Gekreische hörte man aus dem gesamten Publikum, Dero sprang ein paarmal in die Menge zum Stage-Diven und übte mit den typischen Oomph!-Texten Kritik an Regierung und Religion. Einspieler wie „We will rock you“ sorgen zwischen den Liedern für den gehörigen Pepp und lockerten auf. Die Zugabe ließ nicht lange auf sich warten und Dero tanzte im Kleidchen auf – genial wie witzig!
Nach der grandiosen Show des Headliners machten sich schon viele auf den Heimweg, doch durfte man die letzte Band des Abends keineswegs vergessen: Echoes sind eine der erfolgreichsten Pink-Floyd-Erben, die mit „Dark Side of the Moon“ und „The Wall“ die alten Zeiten wieder aufleben ließen. Was soll man denn als Fazit zum Pförringer Open Air denn noch groß schreiben? Grandiose Musik, Bands, leckeres Essen, stets beliebt und gut gelaunte Festivalbesucher. Wer kommt da nächstes Jahr nicht gerne?
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.