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Landkreis will Kommunalunternehmen gründen

Bernd Huber, Dr. Detig, Martin Wolf, Karl Huber, Johannes Hofner

Auf einer Pressekonferenz stellte Landrat Martin Wolf die Pläne zur Gründung eines kommunalen Unternehmens vor, das zukünftig im Bereich Wirtschaft, Freizeit, Erholung und Tourismus auf Landkreisebene aktiv werden soll. Dabei ist an eine Rechtsform gedacht, die nach der Landkreisordnung möglich ist. Es soll kein Eigenbetrieb werden wie der Abfallwirtschaftsbetrieb und auch keine GmbH.


Gedacht ist an das Konstrukt „Kommunalunternehmen“, das dem Landkreis gehört, aber wie ein Wirtschaftsunternehmen agieren kann; das Unternehmen wäre dann eine „Anstalt öffentlichen Rechts“, ähnlich einer Sparkasse. Der Landrat verspricht sich davon schlankere Strukturen, schnellere Entscheidungen, eine bessere Gewinnung von Fachkräften auf dem engen Arbeitsmarkt, da dann nicht der Rahmen des öffentlichen Dienstrechts gelten würde. Bisher wird die Wirtschaftsförderung und Tourismuswerbung über das Büro des Landrats abgewickelt. Diesem Konstrukt sind jedoch enge Grenzen gesetzt. Um die wachsenden Aufgaben weiterhin zukunftsorientiert und mit hoher Servicequalität bewältigen zu können, sei ein personeller und organisatorischer Ausbau der Bereiche notwendig. Der Landrat will inhaltlich und zeitlich flexibler auf die Bedürfnisse der Wirtschaft eingehen können und dabei die „Vorteile eines Wirtschafts-unternehmens mit den Kompetenzen einer öffentlichen Verwaltung“ kombinieren.


Wolf will mit vier Vollzeitstellen starten und später bei Bedarf auf 6 Stellen aufstocken. Wer aus der jetzigen Wirtschafts- und Tourismus-förderung der Kreisverwaltung in die neue Gesellschaft wechseln will, soll eine Rückkehrgarantie erhalten.


Berrnd Huber, 'Wirtschaftsbeirat; Dr. Detig; Landrat Martin Wolf

Eine Unternehmensbefragung im Landkreis hat nach 'Auskunft von Bernd Huber ergeben, dass der Service der Wirtschaftsentwicklung der wichtigste Faktor ist, wenn es um die allgemeine Standortzufriedenheit geht. So hat auch der beim Landkreis angesiedelte Wirtschaftsbeirat einstimmig die Gründung einer neuen Gesellschaft auf Landkreiseben befürwortet. Im Tourismusbereich sieht der Landrat ebenfalls Ausbaumöglichkeiten, auch wenn der Landkreis nicht unbedingt ein Tourismusmagnet ist. Aber man will auf diesem Markt neue und marktfähige Produkte entwickeln und vertreiben, um damit in Konkurrenz zu anderen Regionen zu treten. Das war bisher als Behörde nicht möglich, so Wolf. Jetzt liegt die Entscheidung beim Kreisausschuss und Kreistag. Der Landkreis wird bei der Entscheidungsfindung von einer Wirtschafts- und Kommunalberatungsgesellschaft unterstützt, die im Pressegespräch von Dr. Stefan Detig vertreten wurde, der als Rechtsanwalt früher selbst als Bürgermeister in Pullach tätig war.
 

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