Ilmtalklinik im Dialog mit den Ärzten
25 Ärzte suchten am Samstagvormittag in einem Workshop nach Möglichkeiten, die Zusammenarbeit zwischen Ilmtalklinik und Haus- sowie Fachärzten zu verbessern und die Qualität der Arbeit aller zu steigern. Am Nachmittag folgten in der Scheyerer Klosterschenke zwei Vorträge über Weiterbildungsverbunde und die neuen Zulassungsregelungen.
Der Initiator des Dialogs, Landrat Martin Wolf, war mit den Erkenntnissen aus den Workshops wie auch durch die Vorträge sehr zufrieden. Nicht weniger der Geschäftsführer der Ilmtalklinik, Marco Woedl, denn alle Verbesserungsvorschläge kosten fast nichts, steigern aber die Qualität der ärztlichen Versorgung ins Optimale. In drei Arbeitsgruppen kamen die Ärzte auf rund 30 Verbesserungen. Sie wurden auf Flipcharts notiert oder mitgeschrieben. Im Nachtrag werden sie vollumfänglich fixiert und ausgearbeitet als Grundlage der Umsetzung.
Ziel: Ein neues Miteinander
„Wenn sich herumspricht, dass in diesem Dialog-Forum wirklich viel bewegt wird und wertvolle Informationen vermittelt werden, kommen zum nächsten Termin gewiss viel mehr praktizierende Ärzte“, stellte Landrat Wolf fest. Dieser Weg des Miteinanders soll in weiteren Terminen fortgesetzt werden. Im Herbst wird der Dialog mit den Ärzten des Umkreises Mainburg gesucht. Wolf vermittelte allen Beteiligten, dass er diesen Weg bei vielen Anliegen des Gesundheitswesens gehen will. Auch die Erweiterung um eine Kinderabteilung der Ilmtalklinik wird so besprochen.
Eine Arbeitsgruppe deckte gravierende Informationsschwachstellen auf. So erfolge die Information über den eingelieferten Patienten auf mitgegebenen Zetteln, manchmal fehle sogar die bisherige Medikation. Entsprechend verbesserungsfähig sei die Information an den weiter behandelnden Arzt über die Untersuchungen und die empfohlene Medikation im Krankenhaus. Dies alles soll elektronisch erfolgen, damit handschriftliche Mängel beseitigt werden, eine schnelle Übermittlung garantiert sei und ein um so größeres Berichtsspektrum erfolgt. Diskutiert wurde auch Stil und Sprache des Informationsaustauschs.
Weitere Zusatznutzen
Die zwei anderen Gruppen forderten weitere Zusatznutzen u.a. eine bessere Außenkommunikation der Ilmtalklinik. Andererseits müssen der Datenschutz und das Arztgeheimnis gewährt bleiben. Die Reklamationen der Patienten über die Behandlung im Krankenhaus sollten die Haus- und Fachärzte der Ilmtalklinik möglichst umfassend mitteilen. Das nütze viel mehr als von den Patienten Beurteilungsbögen ausfüllen zu lassen, wobei nur jeder 5. dazu bereit ist.
Durch die Arbeitsgruppen kam es nicht nur zu sehr konkreten Verbesserungsmöglichkeiten, sondern die Gesprächspartner von der Klinik und die einweisenden Ärzte kamen sich menschlich näher. Das sei die Gegenseite anonymer Kommunikation wie sie z.B. per Emails entsteht. Erst im Gespräch bildet sich eine Art „Wir-Gefühl“, das Moderator Eduard Kastner als Grundlage der Zusammenarbeit herausstellte.
Der Weiterbildungsverbund Pfaffenhofen kommt
Dieses Wir-Gefühl zeigte sich bereits am Nachmittag, als nach einem Vortrag von Frau Dr. Dagmar Schneider über Weiterbildungsverbunde ein solcher für Pfaffenhofen als gemeinsamer Wunsch herauskam. Damit würden Nachwuchsprobleme, v.a. bei Hausärzten gemeistert. Herr Stephan Haniffa von der Kassenärztlichen Vereinigung zeigte aber auch, dass es für Neu-Praxen im Landkreis Pfaffenhofen keine Genehmigung gäbe bzw. wie der nördliche Landkreis der Region Ingolstadt ab 1.7.13 zugeordnet wird. Wolf: „Diesen Vortrag will ich dem Kreistag zukommen lassen“.
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