Im Kreuzverhör: CSU-Kandidaten stellen sich den Bürgern
Wofür stehen Karl Straub, Max Weichenrieder Barbara Breher und Erich Irlstorfer? Unter dem Motto „Jetzt red’s Ihr!“ konnten als erstes die Wolnzacher Bürger den CSU-Kandidaten auf den Zahn fühlen und sie zu den aus ihrer Sicht drängendsten Problemen befragen.
„Natürlich schlafen wir alle nicht mit dem Parteibuch unter dem Kopfkissen, sondern wir werden eure Meinung mit nach München oder Berlin tragen“, so Karl Straub. Damit waren nun die Bürger gefordert – und so viel war schnell klar: Ihnen brannten zahlreiche Themen unter den Nägeln. Angefangen beim Hochwasserschutz über Verkehr, Infrastruktur und Energiewende bis hin zu Schule und Bildung, testen sie die Kandidaten auf Herz und Nieren.
Infrastruktur das zentrale Thema
„Man sollte endlich eine Maut auch auf Landstraßen und Nebenstrecken einführen“ so ein Fahlenbacher, der unter dem zunehmenden Schwerlastverkehr in Richtung Autobahn zu leiden habt. Damit eröffnete er nicht nur die Fragerunde, sondern stieß bei den CSU-Politikern auf breite Zustimmung. „Das ist schon seit Jahren eine Kernforderung der CSU“, so Karl Straub. Dieser jedoch ging noch einen Schritt weiter. „Wir müssen die Verkehrsströme genau analysieren, um in Zukunft entsprechend handeln zu können.“ Dementsprechend wurde vor kurzem ein landkreisweiter Verkehrswegeplan auf den Weg gebracht. Wie notwendig dieser ist, zeigt sich alleine schon an der Tatsache, dass fünf zentrale Verkehrsachsen den Landkreis kreuzen.
„Vieles, was von A nach B transportiert wird, muss durch den Landkreis Pfaffenhofen“, erläuterte Landrat Martin Wolf. Natürlich ergeben sich dadurch mancherorts Probleme, aber er verwies gleichzeitig auch auf den Nutzen, denn man profitiert schließlich auch von den Verkehrsachsen, denn gerade dort siedeln sich immer wieder Gewerbebetriebe an. Ein zentraler Punkt in den kommenden Jahren wird der flächendeckende vierspurige Ausbau der A9 sein. Gleichzeitig betonten Karl Straub und Erich Irlstorfer, dass dieser nicht ohne den entsprechenden Lärmschutz erfolgen kann. „Wir werden uns alle dafür einsetzen“, so Max Weichenrieder, der noch anfügte, dass dieser eigentlich selbstverständlich sein müsste. Dass man es aber nie allen recht machen könne, das betonten am Ende alle. „Es wird immer Betroffene geben, denn wir können nicht für jede Straße eine Umleitung bauen.“
Ebenso heiß wie das Thema Verkehr ging‘s dann auch bei der Energiewende zur Sache. Müssen denn überall Biogasanlagen errichtet werden? „Wenn wir die Energiewende wollen, dann müssen wir uns auch mit Biogasanlagen anfreunden“, so Max Weichenrieder. Er sieht in diesen Anlagen einen wichtigen Bestandteil für die künftige Energiesicherheit. „Anders als Wind und Sonne ist Biogas grundlastfähig und kann zudem auch noch gespeichert werden.“ Insgesamt appellierten alle daran, dass diese Diskussion mit Sachlichkeit geführt werden sollte, machten dabei aber klar dass auch sie ganz hinter den Beschlüssen der Energiewende stehen. „Mir ist ein Windrad vor der Haustür lieber, als ein Atomkraftwerk“, so Karl Straub.
Quo vadis Bildung?
Neben Verkehr und Bildung brannte den Bürgern aber vor allem das Thema Bildung auf den Nägeln. Bleibt es beim G8 oder gibt es auch hier die berühmte Rolle rückwärts? Was wird aus der Mittelschule? Fragen, die derzeit von vielen heiß diskutiert werden. „Eines ist klar: Wir stehen für das dreigliedrige Schulsystem und für den Erhalt der Haupt- und Mittelschulen“, so Karl Straub. Aus seiner Sicht ist Flexibilität und Durchlässigkeit das Wesentliche. Vor allem aber betonte er, dass aus Sicht des Handwerks Facharbeiter händeringend gesucht werden.
Eigentlich ist Bildung natürlich Ländersache, doch gerade deswegen gab es seitens des Publikums einige Kritik mit auf den Weg. „Von Arbeitnehmern wird heute Mobilität gefordert, dies spiegelt sich aber nicht im Schulsystem wieder!“ Dem mussten am Ende alle Kandidaten zustimmen. „Natürlich wäre ein bundeseinheitliches Anforderungsprofil für die Schulen wünschenswert“, so Erich Irlstorfer, „aber dies darf in Bayern nicht zu einer Absenkung des Niveaus führen. Wichtig ist, und das betonte Landrat Martin Wolf am Ende nochmals, dass am Ende dabei niemand auf der Strecke bleiben darf. „Es muss unser Anspruch sein jeden in Lohn und Brot zu bringen.“
Ob die vier dann in Zukunft für den Landkreis in München oder Berlin Politik machen können, und somit auch etwas von dem, was gesagt wurde, auch umgesetzt werden kann, das wird sich erst im September zeigen.
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