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Podiumsdiskussion zum 200. Geburtstag von A.Kolping

 

 

Anlässlich des 200. Geburtstags von Adolph Kolping organisierte die Kolpingsfamilie Mainburg eine Podiumsdiskussion im Gasthof Seidlbräu. Zahlreiche Mitglieder und Interessierte waren gekommen und verfolgten die Antworten der vier Podiumssprecher:
Stadtpfarrer Josef Paulus, 1. Bürgermeister Josef Reiser, Präsident der Arbeitergeber Bayerns Alfred Gaffel sowie als Vertreterin der Familien, Mitglied Ludowika Besl.

 

 

 

Die Fragen, die bereits im Vorfeld vorbereitet wurden, stellte Moderator und 2 Vorstand Florian Brücklmeier. Die Begrüßungsansprache hielt 1.Vorstand Rainer Neubauer. Dieser ging auch in seiner Rede auf das Leben von Adolph Kolping ein. Heuer ist ja das 200.Jahr seines Geburtstages, das mit vielen Veranstaltungen gefeiert wird.
Er wuchs in armen Verhältnissen auf, machte aus Geldnot zuerst eine Schusterlehre, setzte aber alles daran, weiterzulernen und schließlich Theologie zu studieren. In seinem Beruf als Priester lernte er das Elend der Menschen kennen und wollte helfen. Er gründete bald seinen ersten Gesellenverein, fuhr später durch ganz Europa um für seine Ideen zu werben. Unermüdlich setzte er sich für die Armen ein und wurde dafür 1991 von Papst Johannes Paiul II. seliggesprochen.
Die erste Frage in der Podiumsdiskussion ging an Pfarrer Paulus, ob die Ziele von A.Kolping noch zeitgemäß seien. Dieser antwortete, das gelebte Christentum, die Sorge um Andere sei so aktuell wie eh und je.
Die Frage an den Bürgermeister Reiser, wo der Unterschied des Sozialreformers Kolping zur heutigen Politik liege, beantwortete dieser, dass es früher um die Armut ging, heute um die ungerechte Verteilung bei Arm und Reich.
Weitere Fragen betrafen die Lohnentwicklung, die Agenda 2010, die von allen Diskutanten als Erfolgsmodell gelobt wurde, die Altersarmut, gegen die nur ein ausreichend bezahlter Beruf hilft. Bürgermeister Reiser erzählte aus seinem Alltag, wo er Hartz IV Empfänger in der 3 Generation erlebt. Diese Leute müssten mit allem Einsatz wieder in Arbeit gebracht werden.
Allgemein gelobt wurde das bayrische Schulsystem, das mit seiner Durchlässigkeit ein riesiges Bildungsangebot anbietet. Es müsse aber auch, genau wie das lebenslange Lernen, noch mehr genutzt werden. Ein großes Problem ist nach wie vor die Situation der Alleinerziehenden, die nur bedingt arbeiten können und dann auch in der Rente Probleme haben.
Den meisten Applaus bekam Frau Besl mit ihren persönlichen Einschätzungen zum Thema Familie. Sie ist z.B. für das "alte Modell", d.h. ein Elternteil sollte bis weit in die Schulzeit hinein zuhause bei den Kindern sein. Auch Ganztagsschulen hält sie nur in Notfällen für hilfreich, da ansonsten das Familienleben und Hobbies sehr darunter leiden, wenn die Kinder erst um 17Uhr nach Hause kommen. Und für diese Mütter, die bewusst zuhause bleiben, hält sie auch das Betreuungsgeld für richtig. Wünschenswert wäre außerdem, dass die Mütter auch nach 5, 6, 7Jahren wieder die Chance bekämen, in ihren Beruf zurückzukehren.

 

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