CSU-Hoagarten in Baar-Ebenhausen hat ein zentrales politisches Thema: Hochwasser
CSU-Kreischef und Baar-Ebenhausens Bürgermeister Ludwig Wayand freute sich über ein beinahe volles Festzelt, als er die Gäste zum insgesamt neunten CSU-Hoagarten im Baar-Ebenhausener Witzn-Hof der Familie Sudler begrüßte. Politisch gesehen stand der Hoagarten im Zeichen des erst kürzlich zurückgegangenen Hochwassers.
Landrat Martin Wolf (CSU) war sichtlich angesäuert ob der jüngsten Diskussionen um die Soforthilfe des Freistaates für die vom Hochwasser geschädigten Bürger. Denn von einem Schnellschuss ist mancherorts die Rede, oder gar davon, dass dem, salopp gesagt, Beschiss Tür und Tor geöffnet ist.
"Es war die höchste Zeit für eine neue Form der Katastrophenhilfe, die auf Ehrlichkeit der Geschädigten setzt", verteidigte Wolf die monetäre Unterstützung, die - tatsächlich mit einer ordentlichen Portion Vertrauensvorschuss - unbürokratisch ausbezahlt werde. Es werde mit dem Sofortgeld, wie die Unterstützung der Hochwasseropfer auch genannt wird, erstmals wirklich schnell geholfen, ohne dass das bayerische Haushaltsrecht monatelang hinauf und hinunter strapaziert werde. Dass der Bürger am Ende des behördlichen Weges wenig oder gar nichts bekommen hatte, so der Landrat mit Blick auf vergangene Hochwasserereignisse, das sollte nunmehr der Vergangenheit angehören - mit Wahlkampf habe das nichts zu tun.
Gegenwärtig seien insgesamt 80 Anträge mit einem Volumen von 140 000 Euro von Privatpersonen, kleineren Unternehmen und landwirtschaftlichen Betrieben im gesamten Landkreis eingegangen, rechnete Wolf noch vor, um dann sehr persönliche Momente inmitten der Katastrophe zu schildern. Bei dieser Gelegenheit dankte der Landrat nicht nur allen aktiv mit dem Hochwasserschutz befassten Menschen, sondern insbesondere auch deren Familien, die über Tage hinweg viel Verständnis aufbringen mussten und womöglich zeitgleich auch noch den Keller ihres eigenen Hauses voller Wasser hatten.
Unverständnis habe Wolf allerdings, wenn Politiker unsachlicher Kritik ausgesetzt würden, wenn sie im Interesse um die Nöte der Menschen sie dort aufsuchten, wo der Unglücksfall eingetreten sei. Sie in einer solchen Situation als "Hochwassertouristen" zu verunglimpfen, sei unredlich. Vielmehr sei solches Handeln geradezu "die Aufgabe der Politik". Gleichzeitig dürfe dies aber auch nicht parteipolitischen Werbezwecken dienen, "da hört Parteipolitik auf, dafür habe ich kein Verständnis."
CSU-Landtagskandidat Karl Straub teilte diese Meinung und sah gerade keinen "Hochwassertourismus" darin, wenn sich Politiker vor Ort ein Bild von dem machen, was in einem Unglücksfall passiert ist, wie es den Bürgern dabei geht und wo welche Hilfen angekommen sind oder Unterstützung eventuell noch gebraucht wird. Baar-Ebenhausens Bürgermeister Ludwig Wayand (CSU) habe - zumal als früherer Bundeswehroffizier - ein hervorragendes Krisenmanagement gezeigt, lobte Straub und er fühlte sich dabei gar an seine eigene Bundeswehrzeit erinnert, wie er lächelnd sagte.
Auf die Rolle der Jugend bei den Hilfskräften ging der christsoziale Bundestagskandidat Erich Irlstorfer ein. "Die Katastrophe hat gezeigt, dass sich viele junge Leute bei den Hilfsorganisationen für die Öffentlichkeit einsetzen". Besonders auch in Richtung dieser Adresse richtete Irlstorfer ein "Vergelts Gott" an alle Helfer. Und weil er den Hoagarten "nicht zu politisch" machen wollte, ließ er es dabei bewenden und genoss alsdann die Frotzeleien des Levitenlesers Albert Oberhofer.
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