FW:Landwirtschaft ein Kernthema im Wahlkampf
Wenn es in der Politik um das Thema Landwirtschaft geht, dann glauben wohl viele in Bayern, dass die CSU hier die alleinige Deutungshoheit innehat. In früheren Zeiten mag dies auch durchaus noch so gewesen sein, heute jedoch ist dieses Thema mehr denn je in allen Parteien präsent. „Mir persönlich liegt die Landwirtschaft sehr am Herzen, so Hinrich Groeneveld, Bundestagsdirektkandidat der Freien Wähler.
Es war ein Termin der dem Flugkapitän sichtlich Freunde bereitete. In einfacher Arbeitskleidung auf einem Feld der Familie Kügler Spargel stechen. „Ich selbst stamme aus einem Bauernhof“, erklärt der Flugkapitän, als er sich von Gerhard Kügler in die Geheimnisse des Spargelanbaus einweihen lässt. Natürlich ist dabei auch das Wetter ein Thema. Der Landwirt verweist aber nicht nur auf den langen Winter und den verregneten Mai, sondern vor allem auf die Hagelschäden auf seinen Feldern. Ernteausfälle aufgrund des Hochwassers, so Gerhard Kügler, seien bei ihm jedoch kaum zu erwarten.
Und so heißt es derzeit jeden Tag frühmorgens raus auf die Felder und Spargel stechen. Im Vergleich zu anderen Produkten noch echte Handarbeit. „Jede Stange muss einzeln gestochen werden“, so der Landwirt. Manpower ist folglich in der Erntezeit gefordert. Landwirt Gerhard Kügler greift hier auf seine gewohnten Erntehelfer aus Polen zurück.
Viele Bauern beschäftigen gerade zur Erntezeit ausländische Saisonarbeitskräfte. Hinrich Groeneveld stellt sich hier die Frage, warum auf den Feldern nicht mehr Deutsche arbeiten? Er selbst hat in Sachen Spargelernte durchaus eigene Erfahrungen gesammelt. In Landshut hat er einen ganzen Tag Spargel gestochen. „Natürlich ist man am Ende des Tages kaputt“, so der Freie Wähler, dennoch ist es für ihn keine schlechte Arbeit. Auch Rudi Koppold, Bezirksrat der Freien Wähler, kann dem nur zustimmen. „Persönlich bin ich mit dem Spargelstechen aufgewachsen“, so der Schrobenhausener, der auch heute auf dem Feld ein ganz schönes Tempo vorlegt.
„Mir persönlich ist die heimische Landwirtschaft enorm wichtig“, so Hinrich Groeneveld. Besonderen Wert legt der Freie Wähler dabei auf regionale Produkte. „Man muss das Gemüse im Sommer nicht einfliegen lassen, sondern sollte die heimischen Landwirte stärken. Diesbezüglich forderte er eine wesentlich stärkere Regionalvermarktung. Erste Schritte sind hier schon getan, dennoch mahnte er diesbezüglich an die Differenzen bei Seite zu lassen und parteiübergreifend zusammenzuarbeiten.
Aber nicht nur die regionale Vermarktung und damit die Stärkung der heimischen Bauern steht bei den Freien Wählern ganz weit oben, nein sie setzen sich auch für eine gentechnikfreie Landwirtschaft ein. „Wir wollen weg von der Gentechnik“, so Rudi Koppold. Auch gegen eine weitere Vermaisung der Landschaft wandte er sich. „Natürlich muss man im Zuge der Energiewende auch die Nachwachsenden Rohstoffe im Auge behalten, doch Mais anzubauen um ihn anschließend in Biogasanlagen zu vergären, das kann nicht die Lösung sein.“ Positiv bewertete er Anlagen, die Biogas aus Reststoffen gewinnen.
„Uns liegt die heimische Landwirtschaft sehr am Herzen“, so Hinrich Groeneveld, der natürlich im Falle eines Wahlerfolges auch die Anliegen der Bauern nach Berlin tragen will. Bleibt am Ende nur noch die Frage wie er den Spargel am liebsten isst? „Mit Schinken, Kartoffeln und Hollandaise“, so Groeneveld.
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