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Gemeinderat tagt – Energienutzungsplan als Schwerpunkt

Trotz des Hochwassers der letzten Tage, trat der Gemeinderat zur geplanten Sitzung zusammen, um sich die Ergebnisse des Energie-nutzungsplans für Rohrbach vorstellen zu lassen. Doch auch das Hochwasser und seine Schäden standen auf der Tagesordnung. Doch zuerst hatte Mirjam Schumm von der Green City Energy AG aus München das Wort.

Sie stellte den Gemeinderatsmitgliedern als erstes ihr Unternehmen vor, das von der Gemeinde mit der Erstellung des Energienutzungsplans beauftragt war. Die Aktiengesellschaft ist zu 100% eine Tochtergesellschaft des Münchener Umweltweltvereins Green City, der bereits seit 20 Jahren besteht. Ziele des Vereins und seiner Gesellschaften sind Klimaschutz, stadtverträgliche Mobilität, nachhaltige Stadtgestaltung, sowie Umweltbildung. In zahlreichen Projekten und Aktionen fördert der Verein bürgerschaftliches Engagement und Bewusstseinsbildung. Die Unternehmensgruppe hat langjährige Erfahrungen in Windkraft-, Photovoltaik- und Biogasanlagen und hilft Unternehmen und Kommunen bei der Energiewende.
Für den Energienutzungsplan Rohrbach hatte das Büro als erstes eine umfangreiche Analyse der Energieträger und Nutzung gemacht. Dabei wurden nicht nur eigene Daten erhoben, sondern auch andere Datenquellen herangezogen, wie zum Beispiel die von Kaminkehrern. Als Ergebnis steht fest, dass in Rohrbach zu 76% Heizöl im Privatbereich und 70% im Unternehmensbereich verwendet wird, insgesamt aber relativ wenig Erdgas, obwohl ausreichend Gasleitungen vorhanden sind. Strom wird bereits zu 35% aus Photovoltaik-Anlagen gewonnen, 5% durch Wasserkraft. Bis zum Jahr 2030 sieht das Beratungsbüro die Möglichkeit einer Autarkie vor, Windenergie könnte hierbei noch kräftig ausgebaut werden. Bei der Wärmegewinnung ist das Potential bis 2030 dagegen geringer, doch hier sei noch Potential durch Holz und Biomasse.


Handlungsempfehlungen für Rohrbach sind abhängig von der Siedlungsstruktur sowie Alter und Lage von Gebäuden. In Ortskernbereichen wie Rohrbach und Fahlenbach sind Sanierungen und Umstellungen auf regenerative Energien leichter als in den Streusiedlungen. So sollten in Ortskernen die Nahwärme- und Gasversorgung ausgebaut werden. In Streusielungen könne man eher auf Holz und Biomasse umstellen und Landwirte und Kleinwaldbesitzer stärker einbinden. Frau Schumm sprach sich aber gegen eine Ausweitung der Biogasproduktion mit Feldfrüchten aus. Hier dürften höchstens 10% der Ackerflächen für Biomasse genutzt werden.
Sie empfahl der Gemeinde, mit gutem Vorbild bei den eigenen Liegenschaften voranzugehen, verstärkt Öffentlichkeitsarbeit zu leisten und auch finanzielle Anreize z.B. beim Ausbau von Handwerker-Kompetenzen zu geben. Alles müsste aber mit einer starken Bürgerbeteiligung umgesetzt werden, um zu langfristigen Erfolgen zu kommen. Und aufgrund des Energienutzungsplans sollte ein Klimaschutzkonzept für Rohrbach erstellt werden.


Dass die Gemeinde den Bürgern bei der Haussanierung keine Vorgaben machen wird, betonte Bürgermeister Huber in der folgenden Diskussion. Er verwies aber auf die Angebote des Landkreises zur Energieberatung, die bisher so gut wie überhaupt nicht genutzt werden. Aber er betonte auch, dass die Gemeinde selbst inzwischen „gut aufgestellt“ sei mit Photovoltaik auf kommunalen Dächern und auf dem neuen Feuerwehrhaus sowie bei der (energetischen) Sanierung der alten Turnhalle und Erdgas in fast allen öffentlichen Gebäuden.
Der Energienutzungsplan wurde dann einstimmig vom Gemeinderat angenommen. Und passend zum vorherigen Thema befasste sich das Gremium dann mit einer möglichen Umstellung der Straßen- und Wegebeleuchtung auf LED-Technik. Hier bekam die Verwaltung den Auftrag, alle Möglichkeiten zu prüfen und Angebote einzuholen.
Zum Abschluss der Runde sprach Bürgermeister Huber das Hochwasser an und betonte, dass die bisherigen Schutzmaßnahmen gegriffen hätten und die Bereich Gellert und Gabis vom Hochwasser verschont geblieben sind. Weitere Schutzmaßnahmen seien noch entlang der Ilm bei der Zimmerei Alt notwendig sowie der Bau eines weiteren Pumpwerkes am Ende des Mühlweges und endlich auch der versprochene Einbau der Pumpen in den Pumpwerken. Großen Schaden hatten dagegen der TSV Rohrbach erlitten und das Gremium befasste sich mit einem Hilfe-Antrag des Sportvereins, den man großzügig prüfen werde. Dieter Huber dankte auch noch einmal dem THW für den Einsatz einer Großpumpe an der Bahnhofstraße, die dazu beigetragen hat, das Grundwasser und das Niveau in den Kanalrohren niedrig zu halten. Er verwies auf das verteilte Dankschreiben der Bürger aus Gellert, Gabis, Bahnhofstraße etc., das zum Besuch des Bierfestes der Feuerwehr aufrief, um damit die Kasse der Floriansjünger aufzubessern.
 

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