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Hans Lankes – Messerschnitte

Kontrastreiche Messerschnitte präsentiert der Künstler Hans Lankes aktuell in der Städtischen Galerie in Pfaffenhofen. Typisch für seine Bilder sind Abbildungen von Vogelträumen, Trojanern, Kindern und Raubtieren sowie die „Konstellation“ – das Zusammentreffen von Menschen und Umständen.

Den Begriff „Scherenschnitt“ kennen vermutlich die Meisten. Hierbei schneidet der Künstler mittels einer Schere in Papier bzw. einem anderen Material beispielsweise eine Silhouette hinein. Hans Lankes dreht den Spieß um und abstrahiert sich von diesem Schnittinstrument. Seine Werkzeuge sind vor allem Messer und Skalpelle, mithilfe deren er seine Werke zur Vollendung bringt. Der Schaffensprozess wird dabei in drei verschiedene Phasen unterteilt: Phase Eins stellt die Vorarbeit dar. Jedes Kunststück muss durchdacht werden. So skizziert Lankes seine Bilder, stets durchplant. Sein fertiges Werk hat er vollständig im Kopf, die Vorstellung der Vollendung. Der eigentliche Schaffensprozess ist Phase Zwei – das Schneiden. Je nach Größe des Endproduktes wählt der Künstler die Dicke des zu schneidenden Materials. Denn ein dünnes Papier reißt viel leichter. Geschnitten wird von innen nach außen – von den Details bis zu den Umrissen, den Konturen. Lange Schnittwege erweisen sich zudem als äußerst schwierig und erfordern sehr viel Konzentration ab, um Fehlschnitte oder Risse im Material zu vermeiden.

Neben Papieren wird auch oft die stabilere Variante bevorzugt: Kartons. Die von Lankes ausgestellten Werke wurden vor dem Schnittprozess übrigens mit einem Lack oder Ölfarbe geschwärzt und danach geschnitten. Um das Werk fertigzustellen, klebt Lankes in Phase Drei die hergestellte „Kontur“ auf eine Leinwand, mit der das Rohmaterial letztendlich zum fertigen Kunstwerk verschmilzt. Die Endprodukte sind Schwarz-Weiß-Konfrontationen. Als Leitmotive inspirieren den Künstler hauptsächlich Tiere und Menschen, die er in Vogelträumen oder Konstellationen zueinander festhält („Kuh und du“ oder „Wir schauen dich an“). Bemerkenswert ist zudem, dass Hans Lankes seine Werke – bis auf wenige Ausnahmen – aus einem einzigen Papier schneidet. Hierbei besteht im Nachhinein kaum noch die Möglichkeit, Fehlschnitte zu korrigieren. In der Malerei hingegen kann leicht eine unsaubere Bildstelle übermalt werden, aus Sicht des Messerschnitts sind nur grobe Korrekturen möglich, denn hier wird Material entfernt.

Die Öffnungszeiten zur Ausstellung finden Sie rechts im Kasten unter „Zum Thema“.

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