Wolnzach nimmt 10 Asylbewerber auf
Kommando zurück! Wie im kommenden Wolnzacher zu lesen sein wird, werden die 10 Asylbewerber nun nicht in der Gabelsbergerstraße, sondern in Wohncontainern auf dem Gelände der Firma Straub untergebracht. Landrat Martin Wolf betonte in diesem Zug aber, dass es sich um eine Übergangslösung handelt und man weiter nach geeigneten Objekten in Wolnzach sucht.
Krisenherde, Kriege und Verfolgungssituationen lassen viele Menschen aus ihren Heimatländern fliehen, um unter anderem auch in Deutschland Zuflucht zu suchen. Wie nun Landrat Martin Wolf bestätigte, hat sich an der generellen Situation seit der Diskussion um das Gebäude im Feldrain nichts verändert. „Die Auffanglager sind voll und die Kreise und Kommunen sind hier gefordert, Lösungen zu finden.“
Nun gibt es grundsätzlich zwei Wege, die beschritten werden können: Man kann große Sammelunterkünfte schaffen, oder die Asylbewerber dezentral in den einzelnen Gemeinde unterbringen. „ Persönlich halte ich diese Lösung für die bessere, und sie ist auch mit den 19 Bürgermeistern so abgesprochen“, erläuterte Martin Wolf.
Dass es nun über die Unterbringung in der Gabelsbergerstraße wie schon am Feldrain große Diskussionen gab, lag nicht zuletzt auch an der Tatsache, dass die Anwohner über die Zeitung von dem Vorhaben erfahren haben. „Das ist nicht gut gelaufen“, gab Landrat Martin Wolf zu. „Wir haben seit dem Artikel in der Zeitung intensive Gespräche auch mit den Anwohnern geführt, und nehmen die Ängste, die dort vorhanden sind, auch ernst“, dabei verwies er darauf, dass man in den sechs Gemeinden, die bereits Asylbewerber aufgenommen haben, insgesamt sehr gute Erfahrungen gemacht hat.
Dennoch muss aber auch klar sein, dass diese dezentrale Lösung mit Wolnzach steht oder fällt. „Wir können die Lasten nicht auf einige wenige Schultern verteilen“, so Wolf weiter, der sich in diesem Zusammenhang sehr über das Angebot von Karl Straub freute, auf seinem Grund eine provisorische Lösung zu schaffen. „Es ist wichtig, ein Zeichen zu setzen“, so der Wolnzacher Unternehmer und Gemeinderat. „Es ist eine gesamtgesellschaftliche Verpflichtung!“
Auch Bürgermeister Jens Machold betonte, dass die Gemeinde natürlich ihren Beitrag leisten muss. „Uns ist klar, dass auch wir in der Pflicht stehen.“ Mit dieser temporären Lösung will man in der Gemeinde vor allem die vorhandenen Anfangsängste und Vorurteile abbauen. „Wir wollen die Menschen mit großer Gastfreundlichkeit aufnehmen“, so Machold weiter, der auch noch anfügte, dass sich auch schon Wolnzacher Bürger für ehrenamtliche Tätigkeiten diesbezüglich gemeldet haben. „Uns liegt bereits ein konkretes Angebot von Deutschkursen vor“, fügte er an.
Natürlich sei an dieser Stelle nicht verschwiegen, dass es auch im Asylbereich Probleme gibt. „Natürlich kommen wir auch als Kreis unserer Verpflichtung nach und helfen hier, dennoch muss klar sein, dass Flüchtlinge am Ende auch wieder in ihre Heimat zurückkehren müssen, wenn die Krise vorbei ist“, betonte Landrat Martin Wolf, und spielte auf den Balkankrieg an. Hier hat der Landkreis fast 800 Asylbewerber aufgenommen. Nach Ende der Kämpfe mussten diese Menschen dann aber auch weder in ihre Heimat zurückkehren.
„Solange jedoch“, und das betonte Bürgermeister Jens Machold ausdrücklich, "genießen sie hier die Gastfreundschaft unserer Gemeinde.“
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