Kunststücke 13 - Städtische Galerie im Haus der Begegnung
Die Georg-Hipp-Realschule Pfaffenhofen veranstaltet ihre zweite Kunstausstellung im Haus der Begegnung in Pfaffenhofen. Bleibt die heiß begehrte Galerie ansonsten den „richtigen“ Künstlern vorbehalten, so wird ab und zu auch mal ein Termin für Schulkunst freigeschaufelt. Das Kunstgremium hat durchaus positive Erfahrungen mit Werkschauen aus dem Kunstunterricht gemacht und die Besuchermenge ist enorm.
Die Bläserklasse der Realschule unter der Leitung von Elmar Schröck hat die Vernissage musikalisch gestaltet. Die talentierten Jungmusiker vollbrachten an ihren Blasinstrumenten ebenfalls Kunststücke der musikalischen Art. Schulleiter Walter Schröpf begrüßte Schüler, Eltern, Lehrer und andere Kunstinteressierte der mehr als gut besuchten Eröffnungsfeier. Kulturstadtrat Peter Feßl hatte die nicht leichte Aufgabe, die ausgestellten Arbeiten zu kommentieren.
Einen weiten Bogen vom Sinn des Kunstunterrichtes, das freie Arbeiten mit den Schülern im Rahmen des Lehrplans und die logistische Herausforderung, das Erreichte gekonnt in einer Galerie an die Wand zu bringen, machte der pensionierte Pädagoge am Anfang. Seiner Leidenschaft, die einzelnen Kunstwerke ausführlich zu interpretieren, waren diesmal allerdings Grenzen gesetzt. Zu eng standen Mütter, Väter, Großeltern und kleinere Geschwister der jungen Künstler in dem ansonsten weitläufigen Raum.
Die vielen Worte des Lobes fanden jedoch mit Sicherheit ihre Adressaten, dem Superlativ, „der vielleicht besten Ausstellung in der Städtischen Galerie“ würde ich eher einem Werbetexter für Pralinen zuordnen. Kunst zu vergleichen, ist zwar eine gerne genommene Krücke in Eröffnungsreden, wird jedoch den Erschaffern von neuen Kunstwelten nie gerecht. Wir Künstler stehen immer auf den Schultern von jemand anderem, der unter uns hat sein Lob schon gehabt, jetzt wollen wir gemeint sein. Die Erfahrung einer öffentlichen Vernissage mit dem dazu gehörenden Ritual ist für Neulinge prägend, entscheidet womöglich, gerade im Schulbereich, einen ganzen Lebensweg. Der Weg aus dem Schulgebäude heraus in den öffentlichen Raum ist zwar durch die pädagogische Begleitung gesichert, nach dem gemeinsamen Tag der Eröffnung steht der Einzelne mit seinem Kunstwerk allein, erst dann wird es spannend.
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