Kein guter Abend für Anna Maria Scholz

Die Dresdnerin Anna Maria Scholz, alias Annamateur, beeindruckt Großstadtbühnen, Preisrichter und alle, die die bayerische Sprache nicht mehr hören können. Doch beim Zeidlmaier’s kam die Annamateur nicht wie gewohnt an: der Frauenwitz, auch das Schräge wurde nur als abartig empfunden, es fehlte das Überdrüssige, das Déjà-vu im Publikum, um die sicherlich tollen Pointen dahinter aufzugreifen.

Die beiden Begleitmusiker, die „Außensaiter“ Christoph Schenker aus Leipzig (Cello) und Samuel Halscheidt aus Essen (Gitarre) boten hervorragendes Spiel, ergänzten den Gesang der als Jazzsängerin ausgebildeten A.M. Scholz. Musikalisch faszinierten die drei, weshalb doch die meisten Zuschauer der zweiten Halbzeit noch treu blieben.

Am Overhead-Projektor zeigte sich die Annamateur als Zeichnerin, Scratcherin. Doch die Zeichen wurden kaum erkannt. Hier Kriegsgedröhne, russische Monologe, dann Beziehungsdefizite, Pubertätsprobleme, Durchsetzungsschwäche – als Parodie ging dies verloren. Das Publikum lastete der Vollschlanken dies alles selbst an. Nur einige klatschten leidenschaftlich. Ein Versuch gewiss, aber einer, der nicht so endete wie erhofft. Am Schluss standen zwei frustrierte Musiker vor der Tür im Raucherfeld.