Pfaffenhofen ist bunt und kein Ort für braune Parolen
Gemeinsam für Demokratie und Toleranz! Unter dem Motto „Pfaffenhofen ist bunt und kein Ort für rechte Parolen“ setzten am vergangenen Samstag auf Initiative von Pfaffenhofens 3. Bürgermeisterin Monika Schratt, die Parteien der Freien Wähler, SPD, CSU und Bündnis90/Grüne, Piraten, die Linke und ÖDP ein gemeinsames Zeichen gegen Rechtsradikalismus und Rassismus und für eine demokratische, bunte und weltoffene Stadtgesellschaft. Anlass war die genehmigte „Informations“-Veranstaltung der BPE ein rechtspopulistischer Verein mit Sitz in Gemmingen bei Stuttgart. René Stadtkewitz aus Berlin, der aus der CDU ausgeschlossene Vorsitzende von „Die Freiheit“ zeichnet für das ausgelegte Propagandamaterial.
Fünf Polizeibeamte sicherten die oben genannte Aktion, die sich scheinbar für eigene Zwecke, an die lokale Interessengemeinschaft „Hohenwarter Straße“, anhängte. Dem Initiator geht es nach eigenen Angaben, um die Lebensqualität in der Hallertau, die er durch den Moschee-Bau gefährdet sieht. Der Wertverlust seiner Grundstücke wird auch noch erwähnt, zu einem Interview war er an diesem Samstagvormittag nicht bereit.
Pfaffenhofens Geschichte ist geprägt von allen möglichen Schwankungen in der politischen Führung. Sie ist eine Stadt des Handels und ihre Vertreter haben sich schon immer gerne nach den „Kundenwünschen“ gerichtet. Nach der Katastrophe des zweiten Weltkrieges war das Bürgertum natürlicherweise, wie überall in Deutschland, mit psychischem Verdrängen und realem Wiederaufbau beschäftigt. Der Pfaffenhofener selbst ist tolerant und lernfähig, gepaart mit einer gewissen, nach außen getragenen Skepsis, was „das Neue“ betrifft, auch kritisch. Der spontane, mit bunten Luftballons als Zeichen, gemeinsame Auftritt der bürgerlichen Parteien vor Ort, zeugt von Wachsamkeit. Eine geschlossene Erklärung des gesamten Stadtrates zum Neubau der Moschee sollte folgen. Die Aufklärung und detaillierte Information der Bevölkerung, auch der älteren Mitbewohner, die des Internets vielleicht nicht so mächtig sind, muss intensiviert werden. Wirtschaftliche Interessen mit Panikmache durchzusetzen, ist zwar weltweit das üblich Mittel zum Zweck, in Pfaffenhofen darf ruhig Ross und Reiter genannt werden, auch wenn die Rennstrecke Wahlkampf kurz ruht.
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