Buchgeflüster im Bahnhof
Im Bahnhofsgebäude Rohrbach geht es aufgrund fahrender Züge ganz sicher laut zu, und deshalb war der Titel der Veranstaltung „Buchgeflüster“ schon ein Wagnis. Wie soll jemand bei durch-donnernden ICE-und Regionalzügen denn dort noch flüstern können. Doch das überwiegend weibliche Publikum ließ sich nicht beirren.
Claudia Gabriel von der Rohrbacher Buchhandlung hatte viel Werbung für die Veranstaltung gemacht und ihre Mitarbeiterinnen hatten sich Bücher ausgesucht, die sie persönlich vorstellen wollten. Denn am 23. April war der Welt-Buch-Tag, der scheinbar nur noch in Schulen bekannt zu sein scheint. Für Claudia Gabriel war dies jedoch Anlass genug, wieder auf das gute alte Buch hinzuweisen. Früher war Werbung für Bücher allgemein eigentlich nicht notwendig, doch im Zeitalter der digitalen Medien scheint es immer notwendiger zu sein, darauf hinzuweisen, dass Bücher eigentlich unverzichtbar sind, denn „Lesen ist wie Fernsehen im Kopf“. Und außerdem waren noch zwei AutorInnen eingeladen, um ihre Bücher vorzustellen.
Im ersten Teil der Veranstaltung ging es oft um Bücher, die sich auf besondere Weise mit dem Thema Behinderung auseinander setzten. Elisabeth Fries stellte das Buch „Ein ganzes halbes Jahr“ von Jojo Moyes vor, das das Leben eines Schwerstbehinderten beschreibt.
Elisabeth Fries
Christa Spieß
Christa Spieß stellte “Werte der modernen Welt unter Berücksich-tigung diverser Kleintiere“ von Marina Lewycka vor und Andrea Hahn präsentierte „Schicksal ist ein mieser Verräter“ von John Green. Und Claudia Gabriel hatte sich das Buch „Wunder“ von Rachel J. Palacio ausgesucht. Auch wenn einige der vorgestellten Bücher als Jugend-bücher deklariert sind, dürften sie auch für Erwachsene interessant sein. Denn es ging in ihnen oft darum, die Sicht- und Lebensweise von Menschen zu erfahren, die in ihrem Leben eingeschränkt sind, über die aber nicht todernst geschrieben wurde.
Andrea Hahn
Claudia Gabriel
Die Autorin Dagmar Schiller aus Wolnzach stellte ihr persönliches Werk „Glaub doch, was du weißt“ vor - eine mystische Erzählung von Freundschaft und Liebe, die Raum und Zeit überwindet. Und aus Reichertshofen kam Dominik Neumayr, der seinen Erstlingsroman „Ausgespielt“ vorstellte, in dem ein alternder Kabarettist mit einem Nachwuchstalent gemeinsam auf Tour gehen muss, die sich aber eigentlich nicht leiden können.
Dagmar Schiller
Dominik Neumayr
Weitere vorgestellte Bücher waren „Marina“ von Carlos Ruiz Zahlón, „Alle meine Wünsche“ von Grégoire Delacourt, „Blasmusikpop“ von Vea Kaiser und „Lachyoga“, das Claudia Gabriel nutzte um mit den Zuhörern den Lachtest zu machen. Alles in allem war es eine gelungene Veranstaltung und man kann Frau Gabriel nur wünschen, dass das Thema Buch wieder etwas mehr in den Vordergrund rückt.
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