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Pfaffenhofen und vorbildlicher Klimaschutz

Pünktlich zum Ende der „Energie für Alle“- Woche in Pfaffenhofen, eröffnete Amtschef Dr. Christian Barth am Sonntag die Bayerische Klimawoche im Stockerhof. „Der Ort Pfaffenhofen wurde für den Startschuss der Klimaschutzwoche bewusst gewählt, denn hier engagieren sich die Bürgerinnen und Bürger vorbildlich für die Umwelt“, so die einleitenden Worte des Amtschefs, der den leider erkrankten Umweltminister Marcel Huber vertrat.

Zuerst auf der Tagesordnung stand dabei der gemeinsame Spatenstich für den Lehr- und Erlebnispfad. „Wir sind große Freunde des praktischen Umweltschutzes, denn mitmachen kann nur, wer ausreichend informiert ist“, erklärte Dr. Christian Barth. So wurde in Pfaffenhofen der erste Lehrpfad im Rahmen des neuen Förderschwerpunktes für Lehr- und Erlebnispfade bewilligt. „Der Pfad ist ein tolles Beispiel für praktische Umweltbildung und bietet sowohl für Privatleute als auch Gewerbetreibende eine Informationsplattform“, so Barth weiter, der anschließend einen symbolischen Scheck in Höhe von 60.000 Euro Zuschuss an den Energie- und Solarverein überreichte. Das Projekt, das in Zukunft sicherlich vor allem ein wichtiges und häufiges Ausflugsziel für Schulklassen sein wird, habe zudem für ganz Bayern Pilotcharakter.

Im Rahmen seiner Eröffnungsrede lobte der Amtschef zunächst die Stadt Pfaffenhofen und ihre klimaschutzinteressierten Einwohner, die mit Vorzeigeprojekten, wie dem Stockerhof, der EFA oder dem Lehr- und Erlebnispfad, das Modell der bayerischen Klimawoche – nämlich Klimaschutz von unten – bereits sehr gut umgesetzt haben. Dabei verhehlte er allerdings nicht, dass trotz allgemein großer Zustimmung für erneuerbare Energien, Lokalprojekte häufig auf starken Widerstand stoßen. Hier sei es oberstes Ziel, die Menschen zu gewinnen und zu überzeugen.

Im Anschluss an die Eröffnung folgte eine kurze Podiumsdiskussion der Klima-Allianz. „Eine funktionierende Zusammenarbeit ist nun sehr wichtig, denn es gibt auch Gemeinsamkeiten zwischen uns und der Regierung“, so der Vorsitzende des Bund Naturschutz Prof. Hubert Weiger, der klarstellte, dass die Ziele zum Umweltschutz nur mit Energiesparen erreichbar seien, und dies oft nicht am Engagement, sondern am Wissensdefizit der Verbraucher scheitere. Daher seien besonders die Multiplikatoren, wie zum Beispiel das Handwerk, wichtige Partner des Bund Naturschutz. Auch Sabine Dietloff vom Landesverband der steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufe in Bayern zeigte auf, wie hilfreich verschiedene Berufsgruppen für den aktiven Klimaschutz sein können. „Was wir als Steuerberater bieten können, ist vor allem ein großer Einfluss auf unsere gewerblichen Mandanten. Wir bieten ihnen nicht nur das Wissen zu den Energiekosten, sondern haben auch eine hohe Glaubwürdigkeit.“ So werden beispielsweise auch Fachtagungen an 18 Standorten in Bayern zum Thema „Energieeffizienz“ durchgeführt.

Doch trotz des häufig gefallenen Wortes „Energiesparen“ erklärte Dr. Christian Barth: „Wohlstand und Klimaschutz sind keine Gegensätze. Ein vernünftiger Politikansatz setzt hier auf Prävention, sodass die Kosten in Zukunft nicht noch höher sind.“ Als ein wichtiges Ziel gilt dabei für Ihn ein effizienterer Umgang mit Rohstoffen. So wird auch in diesem Jahr wieder die Aktion „Handys richtig entsorgen“ gestartet, sodass die Menschen ein Bewusstsein für das richtige recyceln und die wertvollen Elemente in den mobilen Endgeräten entwickeln. Das Ziel der Energieunabhängigkeit Pfaffenhofens formulierte zudem Andreas Herrschmann vom Energie- und Solarverein. Auch eine noch intensivere Beratung der Bürgerinnen und Bürger liege ihm am Herzen. Dennoch appellierte er auch an die Politik, sich noch verstärkt für das Thema Klimaschutz einzusetzen.

Am Ende war dann nach einem Ortswechsel noch ein Fototermin auf dem Hauptplatz Pfaffenhofen geplant, auf dem für alle Besucher Einiges geboten war. Zahlreiche Stände, ein von Hand betriebenes, energiesparendes Karussell oder eine Hüpfburg für die Kinder – für jeden Besucher war etwas dabei – Spaß und Bildung inklusive. Besonders schön dann auch das Gruppenfoto, bei dem die Bürger einen großen, auf den Boden geschriebenen Schriftzug „Stop CO2“ bilden durften und aus der Luft fotografiert wurden.

Es ist schön und wichtig im Rahmen der Klimaschutzwoche so zahlreich engagierte Menschen zu sehen, die sich nicht nur aktiv für eine Verbesserung einsetzen, sondern spielerisch ihr Wissen vor allem auch an die Kinder weitergeben. Denn schließlich sind es in erster Linie diese, die mit den Folgen des nicht mehr aufzuhaltenden Klimawandels zu kämpfen haben werden. Und auch wenn der Andrang, vielleicht dem Wetter geschuldet, nicht besonders überragend war, kann man doch nur hoffen, dass sich in Zeiten schmelzender Polkappen, häufiger Hurrikans und globaler Erderwärmung, zukünftig noch weitaus mehr Menschen ihr Interesse für Klima, Umwelt und erneuerbare Energien entdecken.
 

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