Bürgerbräu: Mit neuer Mannschaft zu alter Stärke

Die neue Manschaft von links nach rechts. Eduard Bartl, Micheal Lichtl, Tobias Demmel Ludwig Prieler, Benjamin Hagl, Adolf Demmel und Braumeister Gerhard Stanglmayr.

Nachdem auf der letzten Aktionärsversammlung ein neuer Aufsichtsrat gewählt worden war, dachte man also Wolnzacher eigentlich jetzt kann es unter der bewährten Führung von Vorstand Christian Braun aufwärts gehen. Doch schon wenige Monate nach der Wahl warfen vier der sechs Räte das Handtuch. So war man auch in diesem Jahr gefordert wieder eine schlagkräftige Mannschaft aufzustellen.
Es war für Vorstand Christian Braun keine ganz einfache Situation, doch mit einer guten Interimsmannschaft und dem Willen auch diese Schwierigkeit zu bewältigen, wurden bei der kleinen Wolnzacher Brauerei nicht die Köpfe in den Sand gesteckt, sondern nach dem Motto jetzt erst recht die Ärmel aufgestrickt.

Insgesamt kann die Bürgerbräu AG auf ein druchaus positives Geschäftsjahr 2012 zurückblicken. Zwar gab es, wie Christian Braun berichten musste, im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrückgang von 22.100 Euro zu verzeichnen, dieser jedoch ist vor allem auf das starke Einmalgeschäft im Jahr 2011 zurückzuführen. So wurde damals beispielsweise ein Sondersud für 50 Jahre Maschinenring gebraut.

Schwierig gestaltete sich auch die Gewinnung von Wirten. „Im dort herrschenden Preiskampf können wir als kleine Brauerei nicht mithalten. Unsere Stärken liegen in der Qualität und im Service“, so Vorstand Christian Braun. Dennoch konnte er auch in diesem Sektor Erfolge verzeichnen. „Wir haben kürzlich einen Wirt in Saarbrücken gewinnen können und vor sechs Wochen die erste Lieferung dort hingeschickt.“

Doch natürlich geht es nicht nur darum neue Geschäftsfelder zu erschließen, sondern gerade in der derzeitigen Situation auch die Kosten zu minimieren. „Hier kam alles auf den Prüfstand“, so Braun weiter, und letztlich konnte man hier substanzielle Einsparungen vornehmen. Natürlich ist man noch lange nicht am Ziel, doch auch mit den immer geringer werdenden Abschreibungen ist Licht am Ende des Tunnels in Sicht „In ein paar Jahren ist die Brauerei abgeschrieben und dann wird die Bilanz nicht mehr damit belastet und man startet nicht mehr mit einem Minus ins Geschäftsjahr.“, so Braun weiter.

Nun steht eigentlich einem erfolgreichem Jahr 2013 nichts mehr im Weg, denn mit Adolf Demmel, Ludwig Prieler, Tobias Demmel und Benjamin Hagl sowie den beiden alten Aufsichtsräten Michael Lichtl und Eduard Bartl ist die Mannschaft wieder vollzählig. „Wir wollen gemeinsam für unsere Brauerei kämpfen so Adolf Demmel nach seiner Wahl.

Auf drei soliden Säulen soll die Bürgerbräu AG in den kommenden Jahren ruhen: Zum einen sind das die Aktionäre. „Ihr seid unsere Markenbotschafter“, so Christian Braun. Jedoch will man auch verstärkt auf die Jugend mit neuen Fashionbieren setzen. Und letztlich soll der Export weiter angekurbelt werden.

Dass in diesem Zusammenhang auch die Sprache auf den Bürgerbräu-Wirt fiel, war fast schon unvermeidlich, doch hier scheint eine Zusammenarbeit derzeit fast ausgeschlossen. „Wir haben dem Inhaber zahlreiche Gesprächsangebote auch über Bürgermeister Jens Machold und Alt-Bürgermeister Josef Schäch gemacht, sie alle blieben bislang ohne Ergebnis“, erläuterte Christian Braun.

Mit etwas Wehmut verabschiedete er dann gleich im Anschluss Wolfgang Bauer, der sieben Jahre für die Bürgerbräu AG als Brauer tätig war. „Ihm ist es zu verdanken, dass unsere Brauerei wieder im Gespräch ist, und mittlerweile durch Qualität überzeugen kann“, so der Vorstand, der seinem Braumeister alles Gute für seinen weiteren beruflichen Weg wünschte.

Wolfgang Bauer überreicht seinem Nachfolger Gerhard Stanglmayr des Rezeptbuch.

Eine schwierige Situation, vor der man abermals stand. Wer sollte in die Fußstapfen von Wolfgang Bauer treten? Die Lösung lag am Ende buchstäblich vor der eigenen Tür. Mit Gerhard Stanglmayr, der seit 1998 in Larsbach eine eigene Brauerei unterhält, hat man nicht nur einen guten Braumeister, sondern auch einen Biersommelier gewonnen. „Dies ist für uns natürlich auch extrem wichtig, denn wir wollen mit neuen Bieren in Zukunft auch neue Trends setzen“, so Christian Braun.

So bleibt am Ende nur zu wünschen, dass die Bürgerbräu AG Kurs hält und sich Stück für Stück verbessert, vielleicht findet dann auch der eine oder andere Wolnzacher Wirt gefallen an den Bieren und schenkt sie in seinem Gasthaus aus.