Irischer Hoagartn in Scheyern
Ein Musiker aus Rosenheim lernt im Urlaub ein Mitglied der Theatergruppe kennen, besucht eine Aufführung der Scheyrer Bühne. Das ganze Ambiente gefällt ihm ebenso wie das Theaterstück. Man freundet sich an, trifft sich hin und wieder ... und am Samstagabend trat der Musiker mit seinen Mitstreitern im Theatersaal ohne Gage auf, um dem Theaterverein etwas Gutes zu tun.
Geschichten, die das Leben schreibt oder Zufälle gibt's, die gibt's gar nicht. Für derartige Aussagen muss man anderenorts 5 Euro in ein Phrasenschwein werfen. Aber genug der Vorgeschichte: diese ganze Situation und ihre Entwicklung haben dem Publikum einen tollen Konzertabend beschert. Irish Folk, das hört man nicht allzu oft in unserer Gegend. Dass es aber genügend Freunde dieser Stilrichtung gibt, belegt der voll besetzte Theatersaal. Bei freiem Eintritt, gegen eine Spende für den Verein und bei Speis' und Trank, so erlebten um die 100 Besucher einen Abend mit vielen bekannten Melodien.
"The Irish Rover", "Dirty Old Town" oder "What shall we do with a drunken sailor?" sind Traditionals, die es bereits in unzähligen Interpretationen gibt. Viele Songs davon wurden in den 70er Jahren einem breiten Publikum durch die Dubliners bekannt. Aber man hört sie einfach immer wieder gerne. "Iren waren die Philippinos des 19. Jahrhunderts." erklärt Helmut Hartl, weshalb viele der Stücke einen Touch von Seemannsliedern oder Shanties haben. Aber auch Classic Rock hat in einigen Songs seine Grundlagen in irischen Traditionals: "Belfast Child" etwa von den Simple Minds basiert auf dem Folksong "She Moved through the Fair". "Whiskey in the Jar" wurde zum No.1 Hit durch Thin Lizzy oder "Scarborough Fair " durch Simon & Garfunkel.
Im Grunde genommen waren es 2 Formationen, die den Auftritt bestritten: in unterschiedlichen Besetzungen treten die Musiker einmal als Catfolk Music oder als Jenni's Chicks auf. "Das ist sozusagen ein Irischer Hoagartn." brachte Hartl irische und bayrische Traditionen zusammen. Der irische Touch in der Musik ist durchgängig, auch wenn die Herkunft der Lieder hin und wieder grenzüberschreitend aus England oder Schottland herüberschwappte. Dem Publikum war's egal. Sie hörten tolle Songs von Musikern, die die Atmosphäre eines Irish Pubs über Stimmen und Instrumente in den Scheyrer Theatersaal transportieren konnten. Das gibt mindestens 1 Like des Autors!
Weil's wirklich schee war, hier einige Hörproben inklusive "Whiskey in the Jar":
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.