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Familienaktiver Landkreis - Familien-und seniorenpolitisches Konzept

Die Gesellschaft in Deutschland steht aufgrund des demographischen Wandels vor Herausforderungen, die sich auch im Landkreis Pfaffenhofen zeigen werden. Deshalb hat der Landkreis die Initiative übernommen und will ein familien- und seniorenpolitisches Konzept erstellen, um den demographischen Wandel in Zukunft zu bewältigen. Bereits Dezember 2010 hatte der Kreisausschuss die Erstellung eines seniorenpolitischen Konzepts beschlossen.

 

Durch Initiative des Bündnisses für Familie Pfaffenhofen wurde nun auch der Kreis gebeten, die Netzwerkkoordination für ein Bündnis auf Landkreisebene zu übernehmen. Von der CSU-Fraktion wurde außerdem beantragt, ein Konzept für die Bewerbung um das Qualitätssiegel „Bildungsregion in Bayern“ auszuarbeiten. Alle diese Anstöße sollen auf Kreisebene nun zusammen gefasst werden und zu einem gemeinsamen Konzept verschmelzen. Dabei geht der Kreis von drei Säulen aus, aus dem sich das Gesamtkonzept „Familienaktiver Landkreis“ zusammen setzt. Eine Säule ist das „Bündnis für Familie“, die zweite Säule die „Bildungsregion in Bayern“ und die letzte Säule das Seniorenkonzept.

 

Aufgrund des Kreisausschussbeschlusses von 2010 sind die Vorbereitungen für das seniorenpolitische Konzept bereits sehr weit gediehen. So wurden im Landkreis durch das beauftragte Institut „Arbeitsgemeinschaft für Sozialplanung in Bayern“ insgesamt 9.500 Fragebögen an Landkreisbürger über 60 Jahre verschickt, von denen ca. 5.000 zurück kamen. Das ist ein im Bereich der empirischen Sozialforschung absolut hoher Rücklauf. Außerdem wurden Wohlfahrtsverbände, Heime, Sozialstationen, Kommunen und andere in der Seniorenarbeit tätigen Akteure befragt. Nach Auswertung der Fragebögen und ganztägigen Workshops mit Beteiligung von 60 – 70 Personen aus allen Bereichen der Seniorenarbeit wurden 13 Handlungsfelder benannt, für die Maßnahmen und Empfehlungen erarbeitet und Zuständigkeiten und Ansprechpartner benannt wurden. Als Sofortmaßnahmen wird im Herbst eine Seniorenratgeber veröffentlicht, wurde ein Seniorenbeauftragter ernannt, ein Aufgabenkatalog für Seniorenbeauftragte der Gemeinden erstellt, ein Seniorenbereit auf Kreisebene berufen und ein Treffen der Seniorenbeauftragten der Gemeinden auf Kreisebene geplant. Außerdem ist ein jährlicher Seniorentag im Landkreis geplant. Bei der Erstellung des Seniorenkonzepts stellte sich auch heraus, dass aktuell 116 Plätze in Heimen frei sind und deshalb für die nächsten Jahre keine weiteren Langzeitheimplätze nötig erscheinen. An Gesamtkosten für dieses Projekt sind inzwischen 68.000 Euro angefallen, wobei die Sparkasse eine Spende von 15.000 gab.

 

Beim „Bündnis für Familie“ handelt es sich um eine Initiative des Bundesministeriums für Familie und Gesundheit. Hier gibt es bereits 670 lokale Bündnisse – inzwischen auch in Pfaffenhofen. Ziel dieser Bündnisse ist Familienfreundlichkeit – Vereinbarung von Familie und Beruf, Kinderbetreuung und eine unterstützende familienfreundliche Infrastruktur sowie die Vereinbarkeit v on Erwerbstätigkeit und Pflege. Als Bündnis kommen alle Bürgerinnen und Bürger, soziale Initiativen, Bildungsträger, Wirtschaftsverbände, Vereine, Wohlfahrtsverbände, Kommunen, Unternehmen etc. in Betracht. Der Landkreis will bei der Gründung dieses Familienbündnisses helfen, aber die Initiative soll von den Interessierten kommen. Es können sich Projektgruppen bilden und das gesamte Netzwerk sich selbst managen. Der Landkreis stellt hierfür gewisse personelle Ressourcen zur Verfügung.

 

Bei der“ Bildungsregion in Bayern“ ist es Ziel, jungen Menschen ein passgenaues Bildungsangebot zu bieten, damit sie bessere Chancen auf aktive Teilhabe an ihrer Existenzsicherung haben. Die vorhandenen Kapazitäten sollen besser vernetzt und institutionalisiert werden, damit vor Ort ein fester Rahmen geschaffen werden kann, in dem sich sämtliche Bildungsakteure einbringen können. Damit werden die Übergänge im Bildungssystem besser organisiert vom Kindergarten bis zum Studium, schulische und außerschulische Bildungsangeboten und –träger vernetzt, jungen Menschen in allen Lebenslagen unterstützt, die Bürgergesellschaft gestärkt und entwickelt sowie die Herausforderungen des demographischen Wandels angenommen.

 

Alle drei großen Säulen im Konzept „Familienaktiver Landkreis“ sind für alle Teilnehmer riesige Herausforderungen, dürften aber auch zu einem besseren Zusammenhalt der Bevölkerung im Landkreis beitragen.
 

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