Aktiv gegen Krebs - Aktionstag in der Ilmtalklinik
Aktionstag im Foyer der Ilmtalklinik
Dass besonders bei Darmkrebs nicht sofort Panik ausbrechen sollte, versuchte der Aktionstag in der Ilmtalklinik den vielen, überwiegend älteren Besuchern klar zu machen. Nach Begrüßung durch Frau Dr. Ariane Müller vom Gesundheitsamt führten zwei Spezialisten der Ilmtalklinik mit ihren Vorträgen durch den Nachmittag. Neben Vorträgen konnten sich die Besucher im Foyer auch an den Ständen der verschiedenen Organisationen informieren.
Dr. Ariane Müller, Gesundheitsamt
Dr. Volker Stagge, Leitender Oberarzt der Gastroentrologie, referierte über neuere Daten zur Darmkrebsvorsorge. An Krebs erkrankt heute jede zweite Frau und jeder dritte Mann, doch lässt sich das Risiko durch rechtzeitige Vorsorgeuntersuchungen, gesunde Lebensweise und sportliche Betätigung reduzieren. Auch die Rückfallrate lässt sich dadurch reduzieren, denn aktive Personen haben ein bis zu 60 Prozent geringeres Risiko. Darmkrebs wächst relativ langsam und ab Mitte 50 nimmt die Gefährdung zu. Eine rechtzeitige Vorsorgeuntersuchung kann das Risiko in diesem Alter um bis zu 90 Prozent reduzieren. Da die Krankenkassen seit dem Jahr 2002 diese Vorsorgeuntersuchungen übernehmen, sollten gerade ältere Menschen diese Möglichkeit nutzen, so Dr. Stagge. Eine Wiederholungsuntersuchgung ist dann nach 10 Jahren sinnvoll. Leider nutzen erst 3 Prozent aller Berechtigten diese Vorsorgeuntersuchungen, beklagte er. Die Kosten der Vorsorgeuntersuchungen sind für die Kassen relativ günstig, jeder Darmkrebsfall kostet dagegen bis zu 250.000 Euro.
Dr. Volker Stagge
PD Dr. med. Reinhard Lange, Chefarzt und Leiter des Bauchzentrums, erläuterte, was die Chirurgie im Rahmen einer interdisziplinären Krebsbehandlung leisten kann. Er erläuterte dabei die neuen Operationsmethoden, wie zum Beispiel die Laparoskopische Operation, bei der durch den Bauchnabel mit Hilfe endoskopischer Methoden operiert wird. Er zeigte auch die vielen Möglichkeiten der Krebsentfernung auf, je nachdem, welcher Teil des Darms befallen ist und wie viel dann entfernt werden muss, um sicher zu sein, alle Krebszellen entfernt zu haben um weitere Streuungen zu verhindern.
PD Dr. med. Reinhard Lange
Anschließend informierte Ulrike Adlkofer von der Bayerischen Krebsgesellschaft Ingolstadt über die Beratungsmöglichkeiten ihres Vereins, der auch in Pfaffenhofen alle 14 Tage im Caritas Mehrgenerationenhaus Beratungstage durchführt. Auch Selbsthilfegruppen werden dort beraten und unterstützt sowie psychoonkologische Beratungen als selbstverständlicher Teil der Krebsbehandlung angeboten.
Ulrike Adlkofer
Frau Mechthild Witzl als Leiterin einer Krebs-Selbsthilfegruppe und Frau Sabine Mann, Reha-Trainerin vom Verein Reha-Sport, sowie Herr Ugele vom MTV informierten über die Angebote ihrer Gruppen für Krebspatienten und Interessierte. Denn der vom MTV angebotene Lauftreff ist für jeden offen, der sich bewegen will. Einige Zuhörer nutzten gleich im Anschluss an die Vorträge die angebotene Möglichkeit zum Lauf, Nordic Walking oder zur Wassergymnastik im Bad der Ilmtalklinik.
Mechthild Witzl
Dass es dem Kreisgesundheitsamt und dem Landkreis wichtig ist, die Bevölkerung zur Darmkrebsvorsorge zu ermuntern, macht auch eine regional geschaltete Anzeige deutlich, in der sich Landrat Martin Wolf aus Liebe zu seiner Gattin zur Vorsorge bekennt.
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