Nistkastenreinigung – jetzt ist höchste Zeit
Der Frühling kommt, die Natur fängt nach dem langen Winter an zu leben. Die letzten Zugvögel kehren wieder in unsere Gärten zurück, denn die „Innere Uhr“ sagt ihnen, wann sie ihre Winterquartiere verlassen müssen, das Eintreffen bei uns wird aber auch vom Wetter bestimmt.
In diesen Tagen sind die ersten heimischen Singvögel bereits eifrig auf „Wohnungssuche“. Kohl- und Blaumeisen, Ammern, Lerchen, Baumläufer, Rotkehlchen, Stare und andere heimische Vögel beginnen vereinzelt bereits im März mit dem Nestbau - und sollten dann nicht mehr gestört werden. Spätheimkehrer, wie der Gartenrotschwanz, Grau- und Trauerschnäpper oder Wendehals kehren vielfach erst im Mai zurück, es ist also nie zu spät, Nisthilfen aufzuhängen.
Die Vogelschutzbeauftragten Adolf und Kathi Denk vom Vogellieb-haber- und Vogelschutzverein Pfaffenhofen haben in den letzten Wochen wieder die jährliche Reinigung der etwa 225 Nisthilfen, die den verschiedensten Vogelarten im Stadtgebiet angeboten werden, durchgeführt. Sie erkennen diese an den Vereinsinitialen in Anlagen, Gärten und an Wegen. Auch in 2012 waren wieder ca. 90 % besetzt, vorwiegend von Meisen, Kleiber, Baumläufer und Spatzen. Über viele Jahre hinweg wird darüber buchgeführt, welche Vogelart die Nisthilfen wo annimmt, Fluglöcher ausgebessert, teilweise an anderer Stelle positioniert und um weitere 15 ergänzt.
Die meisten Vögel bauen für jede Brut ein neues Nest und können altes Nistmaterial nicht entfernen. Daher sollten die Nistkästen jährlich mindestens einmal gesäubert werden, möglichst schon nach der Brutzeit, vor allem aber im Spätherbst und am besten nochmals im Februar/März. Denn die hier überwinternden Vögel nutzen die Höhlen als Ruhe- und Schlafplatz. Meist sind sie daher verdreckt, durch altes Nistmaterial bis oben hin voll (sh. Bild) und werden wegen ihrer blutsaugenden Parasiten gemieden. Kratzen Sie die Höhle einfach mit einer Spachtel aus, tiefsitzenden Verschmutzungen kann mit Sodalauge und einer Bürste zu Leibe gerückt werden. Insofern kann auf chemische Hilfsmittel gut verzichtet werden.
Stellen Sie die Winterfütterung ab April ein. Die meisten Jungvögel verkraften die schwer verdauliche, fettreiche pflanzliche Kost zur Jungenaufzucht nicht - und vermeiden Sie die „chemische Keule“ in Ihren Gärten – Sie vergiften damit nicht nur die Elterntiere, sondern erst recht die jung geschlüpften Vögel.
Wer jetzt noch Nisthilfen für die heimische Vogelwelt in seinem Garten bereitstellen will, sollte sich beeilen. Unser Rat: Die Fluglochrichtung zeigt nach Südosten, ist regengeschützt, nicht zu dunkel (an spätere Belaubung der Bäume denken). Wer selbst Nisthöhlen zimmert, kann das Flugloch den vorkommenden Vogelarten anpassen. So bevorzugt Kohlmeise, Kleiber, Gartenrotschwanz, Wendehals und Trauer-schnäpper ein Flugloch mit 32 mm, die Blaumeise mit 27 mm und der Star mit 46 mm. Jeder Vogel braucht sein Revier. Ärgern Sie sich also nicht, wenn nicht jede Nisthilfe benutzt wird, meist dient die Höhle dann wenigstens als Schlafplatz.
Weitere Auskünfte erteilt der Vogelliebhaber- und Vogelschutzverein Pfaffenhofen.
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