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Liberator: Ein Wiedersehen zur Konklave!

Die FDP hatte zum Liberator geladen und auch Bildungs- und Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch ließ es sich nicht nehmen, der liberalen Basis aus Pfaffenhofen einen Besuch abzustatten. „Hier fühl i mi richtig wohl“, so der Minister.

Es war nicht das typische bayrische Starkbierfest, dennoch herrschte auch bei der FDP keine bierernste sondern eher, gemäß der Jahreszeit, eine lockere, gar heitere Stimmung. „Es is recht boarisch, heid! I reiß mi a ned zam!“,so begrüßte Kreisvorsitzender Josef Postel die Gäste beim Liberator im Alten Wirt in Uttenhofen. Gemeint war natürlich in erster Linie damit die bayrische Sprache, denn eines ist klar, bei einem klassischen, bayrischen Starkbierfest darf eine deftig derbe Rhetorik nicht fehlen.


Die Wahlscheinheiligen sorgten mit Einschätzungen für die kommenden 12 Monate für eine lustige Stimmung.

Dass man sich in diesem Zusammenhang zuallererst mal den politischen Gegner und vor allem den Direktkandidaten widmet, versteht sich von selbst. „Ja wen hat die CSU eigentlich für den Bundestag aufgestellt?“, so die erste Frage der Wahlscheinheiligen. Einfache Antwort: „Oan, der Freising noch nie verlassen hat!“ Auch die anderen Parteien schnitten in der Bewertung nicht besser ab. Am Ende kamen sie dann doch auf eine kleine Splitterpartei zu sprechen. Splitterpartei?!? Ein Schmunzeln ging durch den Saal, besonders bei der Charakterisierung der eigenen Direktkandidaten. Man muss eben auch einmal über sich selbst lachen können.

Nach dieser kleinen heiteren Einlage trat dann Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch ans Rednerpult, und dieser musste zunächst feststellen, dass nicht nur das Bier hervorragend schmeckt, sondern dass mit Max Hechinger, ein alter Freund, im Publikum saß, mit dem er vor acht Jahren auf einer Chinareise war. „Damals wurde gerade ein neuer Papst gewählt und mein Freund war noch bei der FDP!“ So ein Zufall, dass nun gerade gestern wieder ein Konklave begann. Doch während die Tore der Sixtinischen Kapelle derzeit verschlossen sind, sind die der FDP immer offen.

Der Saal beim Alten Wirt war gut gefüllt.

Keine Partei der Umfaller

Bei aller Gaudi schlug der Minister dann aber doch auch einige ernste Töne an. Zu viel ist selbst in den ersten Monaten des noch jungen Jahres schon passiert, als dass dies unkommentiert gelassen werden konnte. Allen voran musste Dr. Wolfgang Heubisch natürlich Stellung zu den jetzt abgeschafften Studiengebühren beziehen. Und hier machte er sehr deutlich, dass den „Freien Demokraten“ buchstäblich die Pistole auf die Brust gesetzt wurde. „Die CSU hat uns mitgeteilt, dass sie notfalls in dieser Sache zusammen mit den politischen Gegnern stimmen würde“, so Heubisch. Die Folge wäre klar gewesen: Ein Bruch der Koalition. „Aber Opposition ist Mist!“, betonte der Wissenschaftsminister. „Wir wollen Bayern auch in Zukunft weiter gestalten.“

Zünftig bayrisch: Blechreiz beim Liberator

Und die Bilanz der FDP, so Heubisch, kann sich nach fünf Jahren durchaus sehen lassen. „Wir standen zu Beginn der Legislatur vor großen Problemen.“ Damit ist nicht nur die Finanz- und Bankenkrise gemeint, sondern auch der Ansturm des doppelten Abiturjahrgangs, den es 2011 an den Universtäten zu bewältigen galt. „Insgesamt haben wir hier 53.000 neue Studienplätze geschaffen und konnten im vergangenen Wintersemester 86.000 Erstsemester an bayerischen Universitäten begrüßen“, so Heubisch weiter. Doch damit nicht genug: Im Zuge der Abschaffung der Studiengebühren werden die Mittel im Bildungssektor noch einmal erhöht. Nicht nur die Universitäten bekommen den finanziellen Ausfall in vollem Umfang ersetzt, auch Kindergärten und KiTas können sich über zusätzliche Mittel freuen. „Wichtig war uns diesbezüglich auch die berufliche Bildung“, so der Minister. Auch hier sollen zusätzliche Finanzmittel bereitgestellt werden.

Doch der Minister verwies nicht nur auf die Erfolge seiner Politik, sondern sprach auch die Probleme der Zukunft an. Allen voran natürlich die Staatsfinanzenkrise im Euroraum. Natürlich ist die Europäische Union der Garant für Frieden und Wohlstand, doch auch er stellt sich die Frage, wieviel der deutsche Staat und damit der deutsche Steuerzahler noch schultern können. „Eine geschlachtete Kuh kann keine Milch mehr geben“, mit dieser Aussage erteilte er den möglichen 17 Milliarden für Zypern eine klare Absage ebenso wie einem möglichen europäischen Länderfinanzausgleich. „Ich persönlich werde alles dafür tun, damit es dazu nicht kommen wird.“

v.l.n.r. Rainer Daschner, Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch, Josef Postel und Dr. Jens Barschdorf

Insgesamt präsentierte sich nicht nur der Minister sondern auch die Partei kämpferisch im Hinblick auf die kommenden Wahlen. „Wir haben bewiesen, dass wir Bayern gestalten können“, so Heubisch, der nicht nur zahlreiche Ideen, sondern auch den nötigen Elan für die Zukunft mit sich bringt. Blieb zum Schluss nur noch die Frage, ob beim nächsten Zusammentreffen von Max Hechinger und Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch wieder ein Konklave stattfinden wird.

 

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