30 Jahre Verein – 33 Jahre Herzblut: Vernissage zum Jubiläum
Voll war der Veranstaltungsraum des Deutschen Hopfenmuseums zur Jubiläums-Vernissage des Kunst-und Hobbykreises Wolnzach, der in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen feiert. Den zahlreichen Gästen wurde Einiges geboten: Neben Getränken und Buffet konnten unterschiedlichste Kunstwerke bewundert werden, so war von Radierungen über Töpferei bis hin zu Klosterarbeit und Schallplattenkunst alles durch die insgesamt 28 ausstellenden Künstler vertreten. Musikalisch wurde die Veranstaltung von Irmi Grünwald und Rosa Karger - den „Holledauer Tanzbodnfegern“ - begleitet.
Nach den Begrüßungsworten der Vorsitzenden Gisela Brandl-Giesel warf Bürgermeister und Schirmherr Jens Machold einen Rückblick auf 30 Jahre Kunst- und Hobbykreis. Dabei lobte er nicht nur die verschiedenen Nebentätigkeiten des Vereins beim Kinder- und Seniorenmalen, das Engagement bei den beiden Verpflegungsständen im Rahmen des Lauf 10! oder die unerreichbaren Ergebnisse bei den Marktmeisterschaften der Stockschützen, sondern auch für die Tatsache, dass die Künstler seit nunmehr 30 Jahren Spaß, Freude und das gemeinsame Vergessen des Alltags in Wolnzach ermöglichen, bedankte sich der Schirmherr bei den Mitgliedern. „Wenn es euch nicht gäbe, müsste man den Verein erfinden“, so der Bürgermeister, der anschließend noch einen ersten Spenden-Umschlag für den Spar-Elefanten an die Vorsitzende Gisela Brandl-Giesel überreichte. Besonders bedankte sich der Bürgermeister noch für das Engagement des Gründungsmitgliedes Anni Scheibenbogen, die lange Jahre Schriftführerin war und erst kürzlich ihren 80-jährigen Geburtstag feierte.
Nach der Vorstellung aller beteiligten Aussteller, darunter 5 Männer und 23 Frauen, durch Kulturreferent Alois Siegmund folgte die Laudatio von Reinhard Zink, der ebenfalls zu den heute noch dreizehn im Verein tätigen Gründungsmitgliedern gehört. „Ohne den Zusatz ´eingetragener Verein´ sind wir eigentlich schon 33 Jahre alt“, so der Mitbegründer, der darauf hinwies, dass die erste Ausstellung bereits 1980 in der alten Schulturnhalle stattfand. Damals hatte man ihn um die Organisation gebeten, da auch die Volksschule durch einen Malwettbewerb vertreten sein sollte. Ebenfalls noch vor der offiziellen Vereinsgründung kam es 1981 zur ersten auswärtigen Ausstellung im belgischen Poperinge, der Partnerstadt von Wolnzach. Schon damals wurden 21 Künstler als Vertreter der Hallertau und der hiesigen Volkskunst über die Landesgrenze hinaus entsandt. Doch für Reinhard Zink hatte die Vereinseintragung 1983 keinerlei einengende Auswirkungen: „An Ideen und Mitgliedern wachsen wir seit nunmehr 33 Jahren“. Auch das Wort „Kreis“ im Vereinsnamen sei dabei nicht zufällig gewählt, sondern verdeutliche die Diversität und Komplexität eines Künstlerzusammenschlusses, unabhängig von Person und Kunststil,- technik oder -themen.
Besonders bedankte sich Reinhard Zink zudem bei Peter Nowotny, der während seiner Zeit als Vorsitzender nicht nur die Cafeteria, die Vereinsausflüge oder das Senioren- und Kindermalen einführte, sondern auch zahlreiche Arbeitsstunden in die Chronik des Vereins investierte. Abschließend ehrte die Vorsitzende Gisela Brand-Giesel noch die anwesenden Gründungsmitglieder mit einem Präsent, und bedankte sich für das Engagement über drei Dekaden Kunst- und Hobbykreis Wolnzach.
„Für mich war eigentlich schon die erste Ausstellung im Frühjahr 1980 ein großes Highlight“, so Elisabeth Scheibenbogen-Hansen, die ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern gehört und damals, im Alter von 15 Jahren, begeistert war von den Künstlern, denen man bei der Arbeit über die Schulter schauen konnte. So durfte man vor 33 Jahren beispielsweise Sebastian Berger beim Schnitzen, Hans Dollinger beim Töpfern, Peter Klein beim Weben und Josef Scheibenbogen bei der Anfertigung von Aquarell-Gemälden zusehen und dabei direkt einen Einblick in das Schaffen der Kunstwerke erhalten, was über 5000 Besucher anlockte.
Auch heuer wäre es sicherlich interessant gewesen, dem einen oder anderen Künstler bei der Arbeit zuzuschauen, so wie zum Beispiel bei der Schallplattenkunst oder der Klosterarbeit, bei der filigraner Golddraht oder Boullion mühevoll aufgewickelt oder zu Rollen geformt werden. Auch einzelne Kristallsteine müssen von Hand eingefasst werden. „Ich habe nur bei einem Kunstwerk mitgezählt und kam dabei auf ca. 150 Arbeitsstunden“, so die Künstlerin Theresia Schwarzhuber. Doch der Aufwand aller Beteiligten hat sich gelohnt, denn das Ergebnis der Ausstellung ist einzigartig. Für Interessierte ist die Ausstellung noch am Samstag, den 09.03 und Sonntag, den 10.03 von jeweils 10-17 Uhr geöffnet.
Insgesamt war wohl für jeden Kunstgeschmack etwas dabei und nicht nur die Gründungsmitglieder, auch die restlichen Profis, Autodidakten und Amateure können sich über eine gelungene Vernissage und erfolgreiche 30 bzw. 33 Jahre Kunst- und Hobbykreis in Wolnzach freuen, der die Hallertau nicht nur kulturell mit vielfältigsten Ausstellungen bereichert und nach außen vertritt, sondern auch immer wieder ein starkes soziales Engagement unter Beweis stellt. Auch in Zukunft kann man dem Verein daher vor allem jungen Nachwuchs wünschen und sich so hoffentlich auf viele weitere interessante und abwechslungsreiche Ausstellungen freuen.
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