Jioseph Obermaier in Hubers Musikkneipe

Jioseph der Name ist Programm, bekannt trotz Film, Funk und Fernsehen, der beliebte Untertitel zum jeweiligen Programm. In Hubers Musikkneipe, besser gekannt und nostalgisch verklärt als „Schlumpf“, gab Jioseph Obermaier mit „Ji“ und „ph“ eines seiner mittlerweile legendären Hauskonzerte.

Ging es früher noch bis ans Meer, naheliegenderweise nach Italien, so bewegt sich unser Sänger jetzt unter den Kamelen in Aserbaidschan. Ein Lied für die ganze Familie, zum lauten Mitsingen und mit persönlichen Soloeinlagen. Ein Hit (verdächtiges) Teil aus der eigenen Feder des Musikers. Jioseph ist ein Frauentyp, das merken die Männer gleich und ziehen die Angebetete etwas näher zu sich. Aber keine Angst, er will nur spielen auf seinem rosaroten Reiseklavier, seiner Schweineorgel oder dem archaischen, afrikanischen Liebesxylofon. Er will seine Gäste einladen auf eine Reise durch seine Liederwelt, sie aktiv in die Vorstellung mit einbauen. Bezahlt wird in einen historischen, schwarzen Schappoklapp, der Künstler wird auch in diesem Fall zum Sammler. Eine Situation „unterhalt mich mal“ entsteht erst gar nicht, wer „Bespassung“ als Eintritt zahlender Kunde will, muss sich anderweitig bemühen.

Nichts geht unter die Gürtellinie, der Jiosep „hod an Anstand“ und romantisch „is a a no“, eine Oberbayrische Gesinnung ist halt einfach moralisch tragfähig. Der Vorschlag und das passende Liedgut zum Swingerclub Happy Hour e.V. werden zwar verschmitzt registriert, doch gegessen wird zu Hause. Appetithäppchen der musikalischen Art, leichte Kost für Menschen, die das Leben ebenso sehen, nichts Schwermütiges gibt es an diesem Abend.

Unterhaltung ist für beide Seiten der Bühne gedacht, was in dem kuriosen Sammelsurium vom Huber Sepp alias Schlumpf auch kein Problem ist. Das Environment ist Teil des Happenings, hätten wir in den 70gern gespreizt gekünstelt, beim Huber ist es Programm, immer schon und der Jioseph Obermaier passt bestens hinein.