Michi, sing! Straight Bourbon im Intakt
Auch im 13. Jahr ihres Bestehens sind sie aus der Classic Rock Szene Pfaffenhofens und Umgebung nicht wegzudenken. Straight Bourbon gaben am Freitagabend auf ihrer Hausbühne im Intakt eines ihrer seltenen, aber immer viel umjubelten Konzerte auf der Intakt Musikbühne.
Was mache ich, wenn ich selber eine Veranstaltungsstätte habe, den Gästen derselben einmal wieder so richtig was Tolles bieten möchte und dazu noch selber Mitglied in einer Band bin? Michael Herrmann hat das einzig Richtige getan: er orderte seine Bandmitglieder von Straight Bourbon auf die Intakt Musikbühne. Und das Publikum strömte förmlich dort hin am Freitagabend. "So voll habe ich das hier glaube ich noch nie gesehen." war Christa aus Scheyern schon vor Konzertbeginn begeistert von der Faszination, die die Pfaffenhofener Kultband ausübt.
von links: Michael Herrmann, Stephan Ebner, Christopher Schober, Martin Krammer
Neben dem Intakt-Chef an den Keyboards handelt es sich bei Straight Bourbon um Stephan Ebner an der Gitarre, Martin Krammer am Bass und last but not least Christopher Schober am Schlagzeug. "Wir auf der Bühne senken den Alterssurchschnitt ganz gewaltig. Allerdings können die beiden da vorn die Texte bei wenig Licht schon auch nicht mehr lesen." kokettierte Michael Herrmann in seiner Ankündigung mit seinem Stammpublikum sowie seinen Bandkollegen, die allesamt bezogen auf die Jahre altersmäßig zugelegt haben. Aber weit gefehlt: auch die Jugend war bei den Besuchern stark vertreten, zumindest für ein Classic Rock Konzert, das ja nicht unbedingt deren Musikgeneration ist.
Über die Zeit haben die 4 Jungs ein anscheinend endloses Repertoire eingeübt. Man könnte es - was den Auftritt im Intakt angeht - dreigeteilt kategorisieren:
- Einerseits sind da sind die Klassiker wie CCR's "Looking out my Backdoor" oder Don Henley's "Boys of Summer",
- dann gibt es die 70er Songs, die man zwar definitiv kennt (zumindest wenn man dieser Generation angehört :), die man aber über die Zeit schon fast vergessen zu haben scheint; Cream's "White Room" ist so ein Beispiel oder die Easy Rider Hymne "The Weight" von Robbie Robertson's The Band)
- die dritte Kategorie wiederum sind Songs, da musst Du Dich als Cover-Band erst einmal herantrauen. Schließlich ist Bono's Stimme bei U2's "Desire" derart prägend, dass der direkte Bezug zwischen Sänger und Song nicht wegdiskutiert werden kann. Oder "Shine on you Crazy Diamond", das schließlich ein unvergängliches Bestseller-Album von Pink Floyd geprägt hat. Aber Straight Bourbon versuchen gar nicht erst, zu kopieren oder zu imitieren, sie drücken diesen Klassikern ihren eigenen Stil auf und machen es darüber zu "ihrem" Song.
Zwei Flüche lasten über der Band, so Michael Herrmann: der Übungsraum sei schon mindestens dreimal überflutet gewesen und bei annähernd jedem der (viel zu seltenen, die Red.) Auftritte sei mindestens ein Bandmitglied krank. Daher müsse man eigentlich einen sehr bald folgenden Auftrittstermin vereinbaren, bei dem dann die ganzen neuen Stücke von Straight Bourbon einmal zu ihrer Live-Premiere kämen. Diese Aussage handhaben wir so wie Martin Krammer im Konzert, als er seinen Bandkollegen aufforderte: "Michi, sing! Hör auf zu reden." Das Publikum wäre mit Sicherheit dabei.
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