Martin Knöferl – Hoffnungszeichen in Pfaffenhofen
Passend zur beginnenden Fastenzeit ist in der städtischen Galerie Pfaffenhofen im Haus der Begegnung neben der prächtigen katholischen Stadtpfarrkirche St. Johannes Baptist eine Ausstellung eröffnet worden. Der Diplomreligionspädagoge Martin Knöferl aus Hörzhausen bei Schrobenhausen zeigt sich dort mit seinen vorwiegend in Holz und Glas gehaltenen „Hoffnungszeichen“.
Wie der unübersehbare, prägende Turm unserer Stadtkirche ragen seine bearbeiteten Holzstehlen als Zeichen Richtung Himmel. Verschiedene eingearbeitete bunte Gläser und Vergoldungen komprimieren die Kunstwerke als symbolische Gottesorte. Der Lebensbaum mit all seinen ihm zugeschriebenen Eigenschaften des Werdens und Sterbens hat in den polierten eigenwilligen Holztorsi seinen Widerhall. Mundgeblasenes, eingefärbtes und bemaltes Glas fängt und bündelt die Lichtstrahlen der Hoffnung. Metallene Additive in Form von Messingstücken und Blattgold erhöhen die Wirkung der Elementkonzentration. Glas und Metall sind durch das Feuer gegangen, geläutert, abgeschreckt, geformt und veredelt im Sinne des menschlichen Erzeugers, zivilisiert worden. Dem Holz ist Ähnliches wiederfahren, doch sind seine Lebenslinien noch klar erkennbar.
Wie vieles im Leben sind es die Essenzen, die das Symbol zum Leben erwecken, die Ränder, an denen die Zeit gemessen wird, nicht das Volumen. Das Anliegen eines Künstlers ist es auch immer, eben diese Ränder fühlbar zu machen, kantig zu sein und organisch zugleich. Dem Auge des Betrachters einen Fang zu bieten, in dem seine Assoziationsketten Halt finden. Der Platz zwischen den Lebenslinien, die Zeit, die eine Kerze beim Abbrennen braucht, das Licht, das sich breit und farbig aus den Gläsern fächert, spürbar zu machen, ist das Kunstwerk. Das Objekt selber, auch wenn es nur eine einfache Kreuzform ist, ordnet sich unter.
Zusammen mit dem bekannten Liedermacher Johannes Seibold (Gemeindereferent in Scheyern) zelebrierte Marin Knöferl am Abend der Eröffnung fast eine(n) ART Gottesdienst für die zahlreich erschienenen Gäste. Feines, gekonntes Gitarrenspiel mit eindringlichen Texten von Johannes Seibold füllte auch hier den scheinbar leeren Raum zwischen den Kunstwerken. Wer am Freitag den 22. Februar 2013, ab 19:30 Uhr noch Muse findet, kann sich an einer Wiederholung erfreuen.
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