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Hitzige Diskussion im Rathaus

 

In der Bauausschusssitzung im kleinen Sitzungssaal des Rathauses ging es recht turbulent zu. Grund der Unstimmigkeit war die Änderung des Flächennutzungs- und Landschaftsplanes der Stadt Mainburg für den Bereich „Sandelzhausen-Mitte“. Zur Vorstellung des Planes erschienen Dipl.-Ing. Martin Huber vom gleichnamigen Ingenieur- und Planungsbüro und Landschaftsarchitekt Erwin Fröschl. Das sehr schön gelegene Baugebiet mitten in Sandelzhausen befindet sich direkt hinter der Grundschule und umfasst ein Gelände von ca. 74.000 m2, wovon 61% als Nettobaufläche genutzt werden können und der Rest zu etwa gleichen Teilen als Grün- und Verkehrsfläche geplant ist.

Stadtrat Thomas Kastner war sehr aufgebracht über die schlechten Verhandlungen mit der Naturschutzbehörde, weshalb jetzt zwei Bauplätze weniger zur Verfügung stehen, die als Grünfläche erhalten bleiben müssen, zum einen als Biotop und zum anderen als zusätzliches Regenrückhaltebecken. Herr Kastner befürchtet, dass durch den Wegfall dieser ca. 1600 m2 die Preise für die übrigen Bauplätze wesentlich höher werden könnten und auch die Pflege des extrem vielen Grüns für die Stadt Mainburg einen hohen Kostenfaktor darstellt. Da auch die Erschließung schon so teuer ist, befürchtet Herr Kastner außerdem, dass ein finanzieller Gewinn für die Stadt sehr ungewiss ist.

Für Bürgermeister Reiser hat jedoch nicht die größtmögliche Gewinnmaximierung oberste Priorität, sondern er möchte für die Bürger schöne Grundstücke. Er sieht überhaupt kein Problem darin, dass die Grundstücke evtl. etwas teurer werden, da sie immer noch unter dem Marktpreis liegen. Die Stadt muss auch nicht befürchten, darauf sitzen zu bleiben, denn die Nachfrage ist in diesem Fall außergewöhnlich groß. 90 Bewerber stehen schon bereit und warten nur darauf, bis der Startschuss fällt. Gerade wegen des großzügigen Naturerhalts, davon ist Herr Reiser überzeugt, überschlagen sich die Anfragen danach.

Auch Herr Friebe stimmte dem Bürgermeister zu. Zwar sollte so viel Bauland wie möglich untergebracht werden, da sich das Gelände aber an einem stark abfallenden Südhang befindet und dieses nicht wie früher einfach „weggeschoben“ werden kann, müssen einige Baugrundstücke geopfert werden.

Herr Kastner ließ sich jedoch nicht überzeugen, da er der Ansicht ist, dass die Stadt Mainburg eigentlich „ein paar Euro“ verdienen wollte und ist deshalb nicht mit dem Ergebnis zufrieden, obwohl es ökologisch sinnvoll ist. Bei der anschließenden Abstimmung stimmte er als einziger dagegen, was aber keine Überraschung war.

Auf die Frage von Stadtrat Helmut Fichtner an Stadtbaumeister Sebastian Ecker, wann denn mit der Bebauung voraussichtlich begonnen werden kann, teilte dieser mit, dass der Plan so aussieht, dass im Frühjahr 2014 die Erschließung soweit abgeschlossen sein sollte, dass die ersten Bauherren starten können.

 

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