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Die Besten in der Wolnzacher Pfarrkirche

Nach dem Auftritt des Berlin Ensembles, Samstag am Spätnachmittag in der Wolnzacher Pfarrkirche, gab es im 600-köpfigen Publikum nur ein Resümee: Diese Klassikmusik bzw. diese Interpreten sind nicht mehr zu "toppen". Die Berliner Philharmoniker - erstmals in einheitlichem Schwarz gekleidet - boten eine Spielfreude und Exaktheit, Koordination (ohne Dirigenten) und Interpretationsfähigkeit der Komponisten, dass viele sich wünschten, der Abend würde nicht enden. Doch nach sechs Minikonzerten - alles italienische Komponisten mit Bezug zu Neapel von 1660 bis 1924 /Scarlatti bis Puccini - und einer Zugabe von Pasculli (Ricordo di Napoli) oder eineinhalb Stunden ohne Pause, musste sich die begeisternd klatschende Fangemeinde doch fügen, in den Rathauskeller zu wechseln, zum Empfang der Musiker in der After-Konzert-Party des Wolnzacher Anzeigers/Medienhauses Kastner, mit Bewirtung von Christian Kroiß/Gasthof Zeidlmaier und Wolfgang Grewe am Piano.

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Zu den Berliner Philharmonikern mit Clemens Weigel (Cello) gesellte sich Prof. Hedwig Bilgram am Cembalo, das das Wolnzacher Gymnasium beisteuerte. Musiklehrer Michael Sandt stimmte es noch vor dem Konzert. Doch im Reigen der Superinstrumente aus Berlin wirkte das Wolnzacher Cembalo im ersten Stück bei den Soli etwas leise. Aber Frau Bilgram spielte es so vorzüglich, dass viele meinten, dies wäre Absicht. Das dritte Konzert (Streicher-Quintett von Luigi Boccherini) brachte das Ensemble fast zum Tanzen. So sehr folgten die Musiker den Tönen. Besonders stark die 1. Geige von Kotowa Machida und das Cello. Sie fingen die anderen Instrumente ein.

Domenico Cimarosas Konzert B-Dur brachte wieder Christoph Hartmann (Oboe), Chef des Ensembles, stark ins Spiel. Gegenpol: die 1. Violine.

Frau Machida steuerte auch Giacomo Puccinis "I crasentemi" - ein sehr schwermütiges Stück, auch schwer zu spielen.

Bellinis Konzert in Es-Dur löste diese Beklemmung durch starke, frische Akkorde, schnelles Spiel und bestes Zuspiel, während Pascullis Ricordo in der Virtuosität, gerade der Oboe, in Akkrobatik überging. Hier wurde noch einmal alles geboten.

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