Irlstorfer und Hermann klar gegen eine dritte Startbahn
(Wolnzach/Freising, hr)Florian Hermann, Leiter der bayerischen Staatskanzlei
Wird eine weitere Startbahn am Münchner Flughafen gebraucht? Die Meinungen gehen hier auseinander. Während sich die SPD-geführte Landeshauptstadt gegen einen weiteren Ausbau ausspricht, gibt es innerhalb der CSU unterschiedliche Meinungen darüber. Klar gegen die dritte Startbahn positionieren sich die beiden Freisinger Abgeordneten Erich Irlstorfer und Florian Hermann (beide CSU). Und sie haben eine klare Haltung - nur geglaubt wird sie ihnen nicht.
„Wir demonstrieren immer, wenn sich die CSU bei uns blicken lässt“, erklärt Ludwig Grüll, der Vorsitzende von „Plane Stupid“. Es war die insgesamt 45. Demonstration in der Domstadt Freising. Den Glauben an die CSU haben Grüll uns seine Mitstreiter längst verloren. „Es gibt zwar ein Bürgerentscheid in München. Dieser wird von den Christsozialen nicht anerkannt.“ Sie befürchten, dass die Baufahrzeuge trotz des Votums der Münchner rollen werden. Die Notwendigkeit sehen sie indes nicht. „Die gesamte Region ist wirtschaftlich überhitzt“, so der Vorsitzende von „Plane Stupid“ . Die dritte Startbahn würde dies in den Augen der Gegner noch mehr befeuern und weiteren Druck auf den Wohnungsmarkt erzeugen.
Ludwig Grüll bei der Demonstration in Freising
Dass die dritte Startbahn kein Thema im Wahlkampf wird, das wertet der Freisinger Grüll negativ. Man scheue die Diskussion, erklärt er. Eine Aussage, die Florian Hermann, der erst vor Kurzem zum Chef der bayerischen Staatskanzlei geworden ist, so nicht stehen lassen wollte. „Es gibt eine eindeutige Aussage unseres Ministerpräsidenten hierzu“, so Hermann. Dieser habe erklärt, dass er zwar grundsätzlich für eine dritte Startbahn sei, aber auch den massiven Widerstand in der Region sehr ernst nehme. Aus seiner Sicht müsse hinsichtlich der Fluggastzahlen erst nachgewiesen werden, ob der Ausbau notwendig sei.
Bundestagsabgeordneter Erich Irlstorfer
Während sich Bayerns Ministerpräsident Söder damit eine Option offenhält, sind Irlstorfer und Hermann klar gegen den Ausbau. Für sie wäre die dritte Startbahn ein „Sonderopfer“ der Region für den gesamten Freistaat. Eine Notwendigkeit aufgrund der Fluggastzahlen sehen beide nicht und fühlen sich in ihrem Nein zu einer dritten Startbahn bestärkt. Eines wurde dabei deutlich: So sehr die CSUler den Ausbau auch ablehnen, so wenig scheinen ihnen die Demonstranten diese Haltung zu glauben.
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