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Annäherung beim heißen Eisen Rathaus

(Reichertshofen, rt)

 

Vertreter der Reichertshofener Interessengemeinschaft „Ja zum historischen Rathaus“ trafen kürzlich mit Marktgemeinderäten und Bürgermeister Michael Franken (JWU) zu einem Meinungsaustausch. Dabei ging es um die Frage, wie mit dem Vorhaben der Kommune umgegangen werden soll, am Unteren Markt eine neues Rathaus zu errichten und das alte Rathaus für die Bürger zu sanieren.

Laut Beschluss des Gemeinderats im Januar soll am „Unteren Markt“ ein neues Rathaus gebaut und das alte saniert werden. Die erst kürzlich gegründete Interessengemeinschaft (Hallertau info berichtete: https://hallertau.info/index.php?StoryID=324&newsid=104341) kündigte in ihrer ersten Versammlung an, den Dialog mit der Kommune zu suchen und zog dabei gleich ein eigenes Konzept hervor. Demnach könnten unter anderem auch Kosten gespart werden wenn am alten Rathaus festgehalten wird und am „Unteren Markt“ eine alternative Bebauung erfolgt. Am vergangenen Freitag kamen deswegen Wolfgang und Jutta Freudenberger (die Sprecher der Interessengemeinschaft), Elmar Schwarz sowie Georg Hempel als Vertreter der Interessengemeinschaft mit den Mitgliedern des Marktgemeinderates zusammen, „um Gemeinsamkeiten auszuloten und sachlich die jeweilige Position zu erläutern“, wie es in einer Pressemitteilung dazu heute heißt.

Gleich zu Beginn des Gesprächses habe man sich auf vier Ziele geeinigt: 1. Ansprechende Gestaltung und Bebauung des „Schandflecks“ Unterer Markt nach mehr als 25 Jahren; 2. Erhalt, Sanierung und Aufwertung des historischen Ensembles am Schlossberg; 3. Vergrößerung und Attraktivitätssteigerung für die beengte Bücherei; 4. Schaffung von zeitgemäßen, mitarbeitergerechten und ausreichenden Arbeitsplätzen zur Sicherung einer bürgerfreundlichen und bürgernahen Verwaltung. Wie diese Ziele erreicht werden sollen, darüber habe man jedoch noch kein Einvernehmen erzielen können. „Bis zu einem zweiten Treffen in circa vier Wochen sollen nun weitere Kompromisslinien abgeglichen werden.“ Fraktionsvertreter Erwin Strasser und Helga Dorfner-Huber von der JWU, Gabi Breitmoser und Josef Pfab von der CSU, Ludwig Heigl und Georg Link von den Freien Wählern und Waltraud Schembera von der SPD sowie Bürgermeister Michael Franken (JWU) unterstrichen, dass aus ihrer Sicht die Ziele nur erreicht werden könnten, wenn Bücherei, Vereine, Spielgruppen, Zwergerlpark, VHS und weitere Einrichtungen in das alte und neue Schloss als Kultur- und Bürgerschloss mit Bücherei und die Verwaltung in ein neues Rathaus an den Unteren Markt ziehen, da nur in diesem Fall nennenswerte Zuschüsse der Städtebauförderung zu erwarten seien.

Wolfgang Freudenberger präsentierte als Kernpunkte der Überlegungen die Nutzung des neuen Schlosses als Rathaus, die Sanierung des alten Schlosses als Bürgerhaus und der Neubau einer Bücherei mit einem Veranstaltungsraum am „Unteren Markt“. Wie Jutta Freudenberger betonte, sie ihr der Erhalt des historischen Erbes mit altem und neuem Schloss besonders wichtig. Sie befürchte aber, dass nach einem Rathausneubau kein Geld mehr für die Sanierung des Ensembles vorhanden sei.

Sowohl Bürgermeister Franken als auch Gabi Breitmoser betonten, dass genau deshalb, also um die Sanierung des Schlossensembles zu sichern, das Zukunftskonzept des Marktgemeinderates aufgestellt worden sei. Demnach könne sich die Gemeinde eine Sanierung des Denkmals nur mit Mitteln der Städtebauförderung leisten und diese würden nur fließen etwa bei einer Nutzung als Bürger- und Kulturschloss, nicht aber bei einer Sanierung als Rathaus. Der Marktgemeinderat betonte abschließend, dass nach derzeitiger Fördersituation sein Konzept das finanziell günstigere, wirtschaftlichere sei. Er könne sich vorstellen, zeitnah das Nutzungskonzept für das alte und neue Schloss als Bürger- und Kulturschloss voranzutreiben und mindestens zeitgleich mit dem Start eines Rathausneubaus am „Unteren Markt“ mit der Sanierung des ersten Bauabschnitts (Altes Schloss und denkmalgeschützte Stallungen) am historischen Ensemble zu beginnen.

Die Vertreter der Interessengemeinschaft wollen jetzt die vorgetragenen Argumente, Aussagen und Vorschläge bewerten und prüfen, ob damit auch die Ziele ihrer Initiative erreicht werden können. Bis dahin, die Übereinkunft, sollen keine Aktivitäten zur Durchführung eines Bürgerentscheids, den die Interessengemeinschaft initiieren würde, stattfinden.

 

 

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