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Käser, die dritte – und Action!

(Wolnzach, hr)

Eigentlich war in der vergangenen Kreistagssitzung alles zum Thema Gyphosat gesagt. Dennoch tauchte derselbe Antrag in der vergangenen Gemeinderatssitzung in Wolnzach wieder auf.

„Dieser Antrag wurde inhaltsgleich im Kreistag gestellt“, begann Bürgermeister Jens Machold (CSU). Ähnlich inhaltsgleich fielen am Ende auch die Antworten aus. „Das Mittel Glyphosat kommt bei uns im Bauhof nicht zum Einsatz“, so Machold weiter. Eigentlich hätte man meinen können, damit sei dieses künstlich konstruierte Thema ad acta gelegt worden. Weit gefehlt, denn im Wolnzacher Gemeinderat wurde ebenfalls über die Landwirtschaft und über 0,01 Prozent der Gemeindefläche diskutiert.

„Uns geht es darum, ein Zeichen zu setzen“, erklärte Brigitte Hackl (SPD). „Es ist eine Diskussion, die ich vom Sinn her nicht nachvollziehen kann“, erwiderte Machold. Er verwies dabei auf die Tatsache, dass nur 0,01 Prozent der Gemeindefläche an Landewirte verpachtet sei. Eben um jenen kleinen Prozentsatz ging es der SPD. Hackl wollte, dass die Kommune künftig den Pächter den Einsatz dieses Mittel vertraglich untersagt.

Dieser Satz löste eine Kontroverse über die Landwirtschaft und den Umweltschutz aus. „Es muss einem Landwirt möglich sein, seine Fläche zu bewirtschaften. Verbote bringen da am Ende reichlich wenig“, so Adi Schapfl (CSU). Er sprach sich anstatt einer Diskussion über 0,01 Prozent mehr für eine Erweiterung der Blühflächen im Gemeindegebiet aus. Auch Alois Brummer (CSU) stieß ins selbe Horn. „Landkreisweit gibt es bei uns die meisten Blühflächen“, fügte er an und verwies dabei nicht nur auf die Aktivitäten der Gemeinde, sondern vor allem die der Bauern. „Das ist ein klassischer Käserantrag“, wetterte Brummer. Damit traf er den Nagel auf den Kopf.

Denn dieser Antrag wurde erst im Stadtrat Pfaffenhofen, dann im Kreistag und jetzt zuletzt im Gemeinderat Wolnzach gestellt. Dass sich dabei Martin Schmid (SPD) und Manfred Russer (CSU) im Rahmen der Kreistagssitzung bekannt gaben, dass keine der 19 Kommunen dieses Mittel verwendet, ist den Wolnzacher SPD-Kreisräten dabei wohl entgangen. So schaffte es der Antrag ihres Kreisvorsitzenden schließlich auch auf die Tagesordnung. So müßig die Diskussion über Eingriffe in das Pachtrecht dabei waren, ein gutes hatte die Diskussion am Ende dann doch: „Wir wollen weiter in Sachen Umwelt und Naturschutz voranschreiten“, so Machold und kündigte an weitere Blühwiesen als Lebensraum für Insekten und Bienen schaffen zu wollen.
 

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