Mitten durch die Stadt
Sommerlich-idyllisch: Die Abends im Zentrum Mainburgs
Die Herkunft des Namens ist bis heute unbekannt und auch nicht mehr zu ermitteln, dennoch kennt jeder den kleinen Fluss, der mitten durch Mainburg kurvt: Abens. Das flache, mändernde Gewässer ist prägend für die Stadt und war an der Jahrtausende alten Entwicklung von Beginn an beteiligt.
Wasser war stets Grundvoraussetzung für Ansiedelung, und in und bei Mainburg siedelten sich Menschen an, seit die Jäger und Sammler vor rund 10.000 Jahren sesshaft wurden. Sie fanden hier alles, fruchtbare Böden, ein fischreiches Gewässer, sanfte Hügel und Wälder. Sie bauten sich ihre Langhäuser, hielten Vieh, bauten Einkorn und Emmer an.
Sie haben alle ihre Spuren hinterlassen, die Bandkeramiker und die Kelten, die Römer und die frühen mittelalterlichen Bwohner. Bei Ausgrabungen findet man ihre Häuser und Brunnen, Münzen und Werkzeuge.
Die Abens wirkt heute harmlos und nett, jetzt im Sommer kaum 20 Zentimeter tief plätschert sie mitten durch den Ort. Die durchschnittliche Tiefe liegt nur bei 35 Zentimetern. Doch sie kann auch anders, das hat sie immer wieder bewiesen: Beim Jahrhunderthochwasser 1951 stand der Markplatz unter Wasser, alte Aufnahmen zeigen noch heute die Katastrophe. Das passiert bei einem Pegel über drei Metern, akribisch gemessen wird direkt im Ort. Auch 2013 erreichte der Pegel 291 Zentimeter und die Bevölkerung bange fassungslos und musste zusehen wie Keller voll liefen. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz, aufhalten kann solche Wassermengen nichts und niemand.
Der kleine Fluss entspring im Landkreis Pfaffenhofen bei Dürnzhausen und mündet nach rund 72 Kilometern bei Eining in die Donau. Jenem Eining mit dem bekannten Römerkastell, dort wo der obergermanisch-rätische Limes übergeht in den "nassen" Donaulimes. Davor fliesst sie ruhig durch ein breites Tal, nimmt über 30 Zuflüsse auf. Die meisten nur kleine Bächlein, Rinnsale, den Öchslhofer Bach etwa, den Wambacher Bach.
1926 wurde die Abensmündung um drei Kilometer nach Norden verlegt, seither mündet auch die Ilm bei Bad Gögging in die Abens und nicht mehr direkt in die Donau.
Früher war das stadtprägende Gewässer noch viel präsenter, erst in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde sie begradigt. Sie bietet immer noch große Vielfalt, im Winter kaum vier Grad kalt steigt ihre Temperatur im Sommer bis über 20 Grad.
Die Wasserqualität gilt heute nur noch als "mittel", zu viele Dünger und Pestizide von den nahen Hopfengärten werden bei starken Regenfällen direkt hinein gespült. Der Leitfisch Äsche ist stark zurück gegangen durch die Verschmutzung. Fischen will dort kaum noch jemand, baden auch nur noch selten, aber besungen wird die Abens noch, unter anderem jedes Jahr von der Mainburger Narhalla: "Wisst ihr warum die Abens so viele kurven hat, sie will nur länger bleiben zum Fasching in der Stadt".
Gelegentliche Sautrogrennen und sogar Kunstprojekte finden statt, ansonsten kann man die Abens bequem über zahlreiche Brücken überqueren und denkt kaum noch an die Mühen früherer Jahrhunderte. Eine Furt brauchte man um hinüber zu kommen, die Holzbrücken waren oft marode, instabil, wurden bei Fluten fort gerissen.
Hochwasser 2013: Pegel von 291 Zentimetern bedrohten die Stadt
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