Grüner Landtagskandidat in Reichertshausen
(Reichertshausen, wk)Um ein Mandat im Landtag bewirbt sich im Landkreis Pfaffenhofen nicht nur der Direktkandidat der Grünen, der Gerolsbacher Willi Reim, sondern aus Moosburg der Jurist, Stadtrat, Kreisrat und Bezirksrat der Grünen, Johannes Becher, und zwar als Zweitstimmenkandidat im Landkreis Pfaffenhofen.
Becher (29) steht auf der Landesliste der Grünen auf Platz 6 und hofft neben den Direktstimmen aus Freising auch auf Zweitstimmen aus dem Landkreis Pfaffenhofen. Durch seinen guten Listenplatz hätte er mit den Stimmen aus unserem Landkreis gute Chancen in den Landtag zu kommen. Wenn es dann auch noch Willi Reim schaffen sollte, wären die Grünen in unserer Region gut vertreten.
Um sich in unserem Landkreis besser bekannt zu machen, kam der Moosburger nach Reichertshausen zu einem Vortrag über den Erhalt der Lebensgrundlagen ins Gasthaus Fuchs. Dort traf er neben Parteifreunden des relativ neu gegründeten Ortsvereins auch auf interessierte Bürger, die nach seinem Vortrag mit ihren Fragen zu einer lebhaften Debatte beitrugen.
Johannes Becher engagierte sich schon mit 14 Jahren, als es um ein Jugendzentrum in Moosburg ging, wurde 5 Jahre später in den Stadtrat Moosburg und den Kreistag Freising gewählt sowie vor 5 Jahren in den Bezirkstag Oberbayern. Er kennt sich also bestens im politischen Leben aus, auch weil er hauptberuflich persönlicher Referent des grünen Landespolitikers Dr. Christian Magerl ist. Neben vielen anderen Aktivitäten (z.B. Kampf gegen die 3. Startbahn am Flughafen) ist er auch Motor eines Moosburger Sozialprojekts, dem Tante Emma e.V., einer sozialen Begegnungsstätte. Denn er steht auf dem Standpunkt „Vom Jammern geht nix weiter – man muss sich engagieren“. Deshalb kämpft er auch für die Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens und dafür, dass die Ziele auch wirklich umgesetzt werden, denn auch Deutschland ist bereits vom Klimawandel betroffen (Hochwasser sowie Trockenzeiten). Wenn alle Menschen auf der Erde so leben würden wie wir Deutschen, bräuchten wir 3 Erden, so seine Einschätzung. Für ihn müssen Ökologie, Ökonomie und Soziales zusammen kommen, das sieht er auch für die Landwirtschaft. Eine Reduzierung der Pestizide um 50 Prozent, eine tiergerechte Haltung sowie keine Gentechnik auf den Feldern sowie sauberes Wasser sind sein Ziel. Deshalb müssten nicht alle Landwirte gleich zu Ökolandwirten werden, doch ein höherer Prozentsatz sei wünschenswert. Die wirtschaftliche Existenz der Landwirte müsse aber gesichert sein, so seine Forderung, aber die Agrarförderung reformiert werden. Die Probleme könnten nicht gegen, sondern nur zusammen mit den Landwirten gelöst werden, so sein Appell. Er stellt aber den deutlichen Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe und einen teilweisen Rückgang der landwirtschaftlichen Flächen fest und sprach sich auch gegen eine weiter fortschreitende Versiegelung der Böden aus.
Die anschließende Fragerunde entwickelte sich dann zu einem lebhaften Gespräch über Mobilität auf dem Lande, Car-Sharing, die 3. Startbahn, Preise der Nahrungsmittel, politische Entscheidungsfindungen (speziell der Neubau eines Einkaufszentrums in Reichertshausen), die Düngeverordnung, Digitalisierung und Plastik/Mikroplastik. Kreisvorsitzende Kerstin Schnapp appellierte an die Besucher, sich rechtzeitig politisch einzumischen und sich nicht mit allem abzufinden. Dies konnte auch der Bezirkstagskandidat Norbert Ettenhuber nur unterstreichen.
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