Ein Zeichen fürs Volksfest
(Wolnzach, hr)„Mir geht es um den Erhalt unseres Volksfestes, dort wo wir seit Jahren feiern“, erklärt Wolfgang Spies. Mitte April hat der Wolnzacher seine Aktion gestartet. Bislang haben mehr als 2500 unterschrieben.
Die Gemütlichkeit und die bayerische Tradition, all das verbindet Spies mit dem Hallertauer Volksfest. „Man kann sich dort treffen und abseits des Alltages ein paar schöne Stunden verbringen“, erklärt er. Doch das, was viele schätzen, steht seit Jahren auf dem Prüfstand. Zuerst gab es eine Petition am bayerischen Landtag, vor Kurzem wurde seitens der Anwohnerin Klage am Landgericht Ingolstadt erhoben. Darf bald nicht mehr gefeiert werden?
Wie viele hat sich Wolfgang Spies diese Frage gestellt. „Eben dieser Streit war für mich der Anlass, einmal die andere Seite zu dokumentieren“, erklärt er. Vieles wird über den Lärm und den Streit geschrieben, doch wie er anführt, sollte es um mehr gehen. „Das Volksfest ist ein Stück Lebensfreude, die uns genommen werden soll.“
„Es ist genau der richtige Platz, den viele zu Fuß erreichen können.“
Überall wo er derzeit hinkommt, bekommt Spies für seine Aktion Zuspruch. Fast täglich erreichen ihn volle Listen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene unterschreiben und dokumentieren damit die „soziale Adäquanz“. „Ich weiß nicht, ob ich damit etwas bewirken kann, ob diese Unterschriften vor Gericht Gewicht haben werden, aber ich wollte aufzeigen, was dieses Fest den Wolnzachern wert ist“, erklärt er.
Dass die Anwohnerin es als zu laut empfindet, das kann Spies noch nachvollziehen, die Klage jedoch nicht mehr. „In den vergangenen Jahren ist schon viel geschehen, und weitere Maßnahmen befinden sich im Bau. Warum wird also geklagt?“ Eine Frage, die sich wohl derzeit viele stellen. Vor einigen Jahren wurde mit den Fieranten bereits die Vereinbarung getroffen, die Musik ab 22 Uhr deutlich leiser zu drehen. Auch in der Festhalle wurde 2017 ein Limiter eingebaut, der die Lautstärke reduziert. Zusätzlich sorgen die Sicherheitskräfte dafür, dass pünktlich um 23.30 Schluss ist. Neben all diesen umgesetzten Maßnahmen, soll die Halle, was die Lärmemissionen anbelangt, weiter ertüchtigt werden.
Die Frage nach dem Warum
„Es ist in den vergangenen Jahren um ein Vielfaches leiser geworden“, so Wolfgang Spies, der selbst regelmäßig auf dem Hallertauer Volksfest ist. Gerade weil in den letzten Jahren vieles getan wurde und weitere Maßnahmen geplant sind, sollte man aus seiner Sicht einen Schlussstrich unter den Streit ziehen. Doch dieser Wunsch dürfte unerfüllt bleiben. Am Ende wird das Landgericht über das Wolnzacher Volksfest entscheiden. Es bleibt dabei zu hoffen, dass die nun lauten Stimmen der Volksfestliebhaber dort ebenfalls Gehör finden werden.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.