Es lebe die Tradition
(Wolnzach, hr)auruck … mit Manneskraft wurden wieder zahlreiche Maibäume in die Höhe gehievt. Ob in Burgstall oder in Geroldshausen, der 1. Mai ist ein Tag, an dem die gesamte Dorfgemeinschaft mit anpackt. Es ist gelebtes Brauchtum.
Eine Tradition, die im vergangenen Jahr auch der Markt selbst wieder hat aufleben lassen. Nach mehr als 30 Jahren wurde auf dem Rathausplatz wieder ein Maibaum aufgestellt. Tausende säumten die Straßen, als der Baum mit viel Fingerspitzengefühl aufgestellt wurde. Auch dieses Malwollte man an das Fest anknüpfen. Mit einem zünftigen Frühschoppen starteten die Wolnzacher in den Maifeiertag. Dabei gab es im Vorfeld einige Zweifel, ob es nicht zu kalt sei, ob es regnen würde oder ob das geplante Fest überhaupt angenommen wird. Zweifel, die sich nach wenigen Minuten in Luft auflösten.
Zwar versteckte sich die Sonne noch hinter einer dicken Wolkendecke, dennoch ließen sich die Wolnzacher den Frühschoppen unterm Maibaum nicht entgehen. Ein guter Maibock, Weißwürste und eine Brezen – schnell füllten sich die Biertische. „Einen schöneren Start in den Tag kann es doch gar nicht geben“, so Marktkapellenmeister Hans Heiner Bettinger. Und alleine der Blick über den Rathausplatz machte deutlich: Hier wurde eine neue Tradition geboren.
Doch nicht nur in Wolnzach selbst wurde der 1. Mai gebührend gefeiert, auch die Ortsteile standen ganz im Zeichen der Maibäume. Während man auf dem Rathausplatz Maibock genoss, wurde unter anderem in Königsfeld schon fleißig gearbeitet. „Daferl“ und Kränze mussten moniert werden, ehe der Baum den Dorfplatz zieren konnte. Nicht alle setzten dabei alleine auf die Manneskraft. Mit 300 Pferdestärken zogen die Burgstaller ihren Baum innerhalb weniger Minuten in die Höhe und konnten sich anschließend wieder dem gemütlichen Teil widmen.
Diese Technik suchte man in Geroldhausen, Larsbach und Gosseltshausen vergebens. Dort war neben echter Muskelarbeit auch noch ein gutes Auge beim „Aufstangln“ gefragt. „Wenn man nicht genau schaut, dann steht der Baum am Ende nicht gerade“ erklärte Christian Mauermeier, der seit einigen Jahren in Gosseltshausen die Kommandos gibt. Nur langsam schob sich der Baum in die Höhe. Eine schweißtreibende Arbeit, die sich über mehrere Stunden hinzog. Am Ende standen die Maibäume.
„Diese Tradition ist für Dörfer und Vereine unverzichtbar“, erklärte Bürgermeister Jens Machold. „Jung und Alt kommen zusammen, stellen gemeinsam einen Baum auf und feiern anschließend miteinander.“ Es ist ein Tag, an dem Tradition gelebt wird.
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