Weniger Straftaten als 2016, doch mehr Zuwanderer als Straftäter
(Pfaffenhofen / Ingolstadt, rt)Stellten die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Präsidium Oberbayern Nord vor: Polizeipräsident Günther Gietl und Vizepräsident Herbert Wenzl. Foto: Raths
"Das Jahr 2017 war für das Polizeipräsidium Oberbayern Nord durchaus ein anstrengendes Jahr", sagte Polizeipräsident Günther Gietl gestern bei der Vorstellung der Kriminalitätslage in 2017 im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord.
Wesentlich dazu beigetragen hätten neben den Einsätzen im Zusammenhang mit der Abschiebehaftanstalt Eichstätt mit etwa 10 000 Einsatzstunden auch 355 Einsätze im Transitzentrum Manching-Ingolstadt. Etwa 4 000 Einsätze unter dem Schlagwort Asyl habe es insgesamt gegeben. „Das hat uns ziemlich belastet“, so Gietl. Der Polizeipräsident sprach von einer erneuten Zunahme des Ausländeranteils bei den Tatverdächtigen und einer ansteigenden Begehung von Straftaten durch Zuwanderer. Unter dem Begriff Zuwanderer werden bei der Polizei neben Asylbewerbern Personen bezeichnet, die nach Abschluss des Asylverfahrens nicht abgeschoben werden können (Duldung), sowie Kontingentsflüchtlinge und alle sich sonst illegal in Deutschland aufhaltenden Personen. Den größten Anteil an den Straftaten durch Zuwanderer machen Rohheits- und dabei insbesondere die Körperverletzungsdelikte aus.
Erfreulich aber sei, dass die Anzahl aller registrierten Straftaten im Präsidiumsbereich mit 63 871 deutlich zurückgegangen sei, während es 2016 noch 65 936 Straftaten waren. Deutlicher weniger geworden seien dabei die Wohnungseinbrüche, die von über 1.000 in 2016 auf 731 zurückgingen. "Wenn der Staatsminister Herrmann letzte Woche gesagt hat, in Bayern leben, heißt sicher leben, gilt das insbesondere für (Anm.d.Red.: den Präsidiums-Bereich) Oberbayern Nord oder für den nördlichen Bereich des Regierungsbezirkes Oberbayern", bekräftigte Gietl. Dort lebten immerhin über 1,5 Millionen Einwohner. Im Vergleich aller bayerischen Polizeipräsidien habe man mit 4 132 die zweitniedrigste Häufigkeitszahl. Diese drückt die Kriminalitätsbelastung pro 100 000 Einwohner aus. Für den Landkreis Pfaffenhofen lag diese vergangenes Jahr bei 3 386.
Die Aufklärungsquote habe bei ebenso erfreulichen 66,5 Prozent (Im Landkreis Pfaffenhofen 70,1 Prozent) - einem Spitzenwert - gelegen; bei Mord- und Totschlag sogar bei 100 Prozent. Neben der Stadt Ingolstadt mit einem Minus von 9,5 Prozent verzeichnet die Polizei im Landkreis Pfaffenhofen den stärksten Rückgang des Deliktsaufkommens (Minus 9,8 Prozent).
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