Hoher Besuch aus Japan bei der Alzheimer Gesellschaft
(Pfaffenhofen, rw/hal)Die 1. Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft Helga Inderwies (2. von rechts) und 1. Bürgermeister Thomas Herker (links mit Sohn Sebastian) begrüßten die Delegation aus Japan, welche von Professor Katsuya Urakami (3. von rechts) angeführt wurde.
Nicht nur in Deutschland werden Informationen zu Demenzerkrankungen zunehmend zum Thema. Im 5. Jubiläumsjahr der Alzheimer Gesellschaft Landkreis Pfaffenhofen/Ilm e.V. erhielt diese nun hohen Besuch aus Japan. Eine 16-köpfige Delegation, Direktoren verschiedener Disziplinen, Ärzte und Pflegepersonal informierte sich zusammen mit dem Spezialist für Demenzkrankheiten an der Universität in Tottori/Honshu, Professor Katsuya Urakami in der Kreisstadt.
Die Gäste aus Japan wurden zusammen mit der 1. Vorsitzenden der Alzheimer Gesellschaft, Helga Inderwies, auch vom 1. Bürgermeister der Stadt Pfaffenhofen, Thomas Herker herzlichst begrüßt und es wurden wie in Japan Tradition zu solchen Anlässen übliche Geschenke ausgetauscht.
Ziel des Professor Katsuya Urakami war es sich in Deutschland über sein Forschungsgebiet bei Einrichtungen und Institutionen umfassende Informationen einzuholen, um in Japan Gesetze und Reformen zum Thema Demenz zu verbessern und zu beschleunigen.
In Japan altert die Gesellschafft schneller als in anderen Industrienationen und daher ist Demenz ein brisantes Thema und Problem, jeder vierte Japaner ist über 65 Jahre alt, 4,6 Millionen Japaner sind dement. Die japanische Regierung schätzt, dass die Zahl bis zum Jahr 2025 auf über sieben Millionen ansteigt. Um es mit Deutschland zu verglichen: hier gibt es laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft etwa 1,6 Millionen Demenzkranke.
Helga Inderwies informierte die Besucher in einem ausführlichen zweistündigen Vortrag über die ehrenamtlichen Initiativen und Angebote ihres Vereins, welcher von Hara Shuko, der Dolmetscherin, die die Präsentation zuvor schriftlich zur Verfügung gestellt bekam übersetzt wurde und die Delegation sodann darum bat, die für sie aufschlussreiche Präsentation zur Verfügung zu stellen.
Im Anschluss daran regten die außerordentlich interessierten Gäste zu einer intensiven Diskussion an. Dabei erfuhren sie von den kostenfreien Initiativen der hiesigen Alzheimer Gesellschaft, wie die wöchentlichen Beratungsstunden, monatliche Gesprächskreise, dem Café am Samstag für Demenzkranke und ihre Angehörigen, notwendige Kurse und Schulungen usw. Helga Inderwies, 1. Vorsitzende ging auch ausführlich auf die „Lokale Allianz für Menschen mit Demenz“ ein, die sie 2014 ins Leben rief und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend prämiert wurde.
44 Partner stellen im Landkreis Pfaffenhofen auf einer eigenen Homepage „Demenz-Netz-PAF.de“ ihre Angebote zum Thema „Demenz“ vor. An der in der Stadtbibliothek gegenwärtig präsentierten Ausstellung „DeMensch“ mit den 12 Cartoons von Peter Gaymann, zeigte die Referentin auf, wie wichtig es auch bei uns in Deutschland noch ist, offen über diese Krankheit zu sprechen, was auch ein wesentlicher Aspekt für die Gründung ihres Vereins war.
Die Veranstaltung, für die sich die japanischen Gäste außerordentlich dankbar zeigten, endete mit einem Kurzfilm der ARD-Mediathek „Kann man Demenz vorbeugen?“
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