Themenvielfalt auf Bürgerversammlung
(Mainburg, sh)Die Bürgerversammlung der Stadt verlief im Wesentlichen ruhig und ohne größere Aufreger. Während sich einige Bürger erst noch an die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 20 km/h in der Altstadt gewöhnen müssen, bereitet dem Bürgermeister vor allem der zögerliche Breitbandausbau Sorgen. In Sachen Umgehungsstraße gibt es bis auf weiteres nichts Neues zu berichten.
An die 70 Bürger nahmen an der Bürgerversammlung in der Stadthalle teil. Es erfolgte sowohl ein Bericht von Josef Reiser als auch eine allgemeine Aussprache über Belange, die den Bürgern am Herzen liegen. „Ein lebendiges Jahr liegt hinter Mainburg“, so der Bürgermeister. Unter diese Kategorie fallen das Hopfenfest mit Kür der Bierkönigin, der Gallimarkt mit seiner überregional bekannten Gewerbeschau und natürlich auch das Altstadtfest.
Neben den Festen und Feiern gelte es aber auch die Entscheidungen des Stadtrats in Erinnerung zu rufen. Durchstreift man den Haushaltsplan, steht an erster Stelle der Brandschutz. „Die ehrenamtlichen Aktiven unserer 9 Freiwilligen Feuerwehren leisten einen unschätzbaren selbstlosen Einsatz“, lobt das Stadtoberhaupt. Für den Dienst benötigen sie auch eine gute Ausrüstung. Sichtbarer Beweis ist die Anschaffung des Drehleiterfahrzeugs, das am Wochenende seinen kirchlichen Segen erhielt.
Beim Schulsektor liegt der Fokus auf der Hallertauer Mittelschule. „Für die Generalsanierung muss der Schulverband Millionenbeiträge in die Hand nehmen“, sagt Josef Reiser. Mit dem ersten Bauabschnitt wurde vergangenes Jahr begonnen, die weiteren folgen nun in den nächsten Jahren. Aber auch andernorts bestehe Handlungsbedarf. Vor allem bei der Grundschule Sandelzhausen bestehen absolute bauliche Nöte. Das Schulhaus wurde nahezu über ein halbes Jahrhundert hinweg nur notdürftig saniert, es besteht zudem Raumnot. Der Stadtrat hat sich – denkbar knapp – im Oktober für eine Sanierung und keinen Neubau ausgesprochen.
Die Planungen beinhalten nicht nur ein zeitgemäßes Schulhaus sondern auch – im Anbau – eine Mittags- oder sogar Ganztagsbetreuung. Zum laufenden Bürgerbegehren äußerste sich Reiser folgendermaßen: „Ein Bürgerbegehren ist absolut in Ordnung, es ist gut, wenn sich die Bürger einbringen“. Das Ergebnis sei indes noch offen. Geld in die Hand nehmen wird die Stadt auch für den Neubau eines barrierefreien Jugendtreffs. Zu einer möglichen Ortsumgehung an der B301 gibt es nichts Neues zu berichten: Diese wurde zwar im Bundesverkehrswegeplan im „vordringlichen Bedarf“ eingestuft.
Darin fehlt aber eine konkrete Aussage zur Ausgestaltung. Diese bleibt „planungsoffen“. Der Stadtrat, so Reiser, wolle die Ortsumgehung als Chance begreifen und sich an einer Ergebnisfindung aktiv einbringen. Entspannung gibt es glücklicherweise in Sachen Flüchtlingsunterbringung. „Gemessen an den Jahren zuvor haben wir mittlerweile ruhigere Zeiten. Viele Unterkünfte, wie z.B. die in der Brandhalle, konnten aufgelöst werden“, sagt Bürgermeister Reiser. Großer Dank gelte dem Helferkreis Asyl, mit dessen Hilfe die Unterbringung von Flüchtlingskindern in Kindergärten und Schulen immer möglich war.
Tempolimit sorgt für Aufregung
Als die Bürger zu Wort kamen, viel erneut das Thema Tempo 20 in der Innenstadt. Viele fühlten sich zu Unrecht gegängelt, denn meistens erwische es eh nur die „Vernünftigen“, die dann wegen ein paar km/h zahlen müssen. Deshalb kam der Vorschlag besonders abends, wenn die notorischen Raser unterwegs sind, zu kontrollieren um die Raudis aus dem Verkehr zu ziehen. Das wolle sich die Stadt auf jeden Fall zu Herzen nehmen. Thomas Exner vom Ortsverband der Bayernpartei regte außerdem das Aufstellen von Geschwindigkeits-Smileys am Ortseingang von Sandelzhausen an, da diese sehr wirkungsvoll seien.
Des Weiteren kam eine Anfrage, ob im Bezug der Grundschule Mainburg Konzepte zur Instandhaltung oder Sanierung geplant seien. Reiser betonte, dass die Mittelschule Vorrang nun habe. „Was die Grundschule anbelangt, geht das über einen Zeitraum von 2020 hinaus“, so der Bürgermeister. Sorgen bereiten ihm eher die Schwierigkeiten mit dem Breitbandausbau. Die Telekom sei leider um ein Jahr in Verzug, weswegen die anberaumte Fertigstellung bis zum Ende des Monats Januar platzen musste. Die Stadt habe juristische Schritte eingeleitet und mittlerweile wurde eine andere Firma mit den Arbeiten betraut. Reiser hoffe inständig, den Ausbau bis zum 30. Juni zum Abschluss zu bringen.
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