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Der Haindling-Waaaaahnsinn

(Pfaffenhofen, rt)

Fotos: Alfred Raths

Die bayerische Kult-Band Haindling macht es dem Berichterstatter im Nachgang zu ihrer gestrigen Abendveranstaltung in der Pfaffenhofener Niederscheyernhalle nicht gerade leicht. Ist man doch mitunter geneigt, selbst mittelmäßige Darbietungen gerne mit übermäßig lobenden Worten zu bedenken. Jetzt, nach diesem Konzert, gehen einem deshalb die Superlative aus, um die Vorstellung auch nur annähernd adäquat zu würdigen. So bleibt nur zu schreiben: sie war der Wahnsinn.

Zusammen mit Frontmann Hans-Jürgen Buchner spielten sich die Multi-Instrumentalisten Michael Braun, Peter Enderlein, Reinhold Hoffmann, Michael Ruff und Wolfgang Gleixner in die Herzen der vom Alter her doch recht bunt gemischten Zuhörer. Die Halle bebte und war klangerfüllt von "Paula", dem Titelsong zur Fernsehserie „Zur Freiheit , "Lang scho nimmer g'sehn", "Spinn I", "Du Depp" und vielen weiteren Nummern. Jene waren zwar größtenteils bereits bekannt, aber was soll‘s, sind sie doch trotzdem immer wieder mit Begeisterung anzuhören. So also feierte Haindling bei ihrer "Winter-Tour 2018" zusammen mit seinem Pfaffenhofener Publikum 35 Jahre Bühnenjubiläum mit einem Klangrausch ohnegleichen.

 

 

Mehrere stehend dargebrachten Ovationen der Fans, die stante pede von den Künstlern mit der so typischen Haindling-Musik erwidert wurde, zeigten, dass die Band auch weiterhin auf dem richtigen Weg ist. Fast zweieinhalb Stunden, wohlgemerkt ohne Pause, reihte sich so ein Hit an den andern. Wie Buchner und seine Mannen auch die leiseren, sinnlichen Töne beherrschen, war allerdings ebenso erlebenswert. Und sie verstehen sich darauf, sich ihrem Publikum zu nähern. Das wiederum war mit Stimme, Hand und Fuß voll mit dabei , schunkelte, schippte mit den Finger, hüpfte, so dass es eine wahre Freude war, mittendrin zu sein. Eine Welle von Gemeinsamkeit erfasste Jung und Alt.

Selbst ein mit Müllsäcken und Plastikflaschen bestrittenes Stück ist mit einer derart starken Band ein Fest für die Ohren. Buchner, der übrigens auch Moonwalk kann, blieb zwischen den Stücken mit politisch angehauchten oder gesellschaftskritischen Statements eher zurückhaltend. Er muss sie ja auch gar nicht machen, denn schließlich ist der übrigens in Berlin geborene 73-Jährige in erster Linie Musiker. Am Ende hieß es von ihm - vielleicht dann doch den Zeichen der Zeit geschuldet etwas beschwörend - unter großem Applaus: „Leit halt’s z’samm!“

 

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