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Katze misshandelt und angeschossen

(Vohburg, hal/rt)

Fotos (Ausschnitte): Tierherberge Pfaffenhofen

 

Als eine „schlimmen Fall von Tiermisshandlung“ bezeichnet eine Sprecherin der Tierherberge Pfaffenhofen das, was offenbar einer Katze in einem Vohburger Ortsteil zugestoßen ist. Neben einer Verletzung, die das Tier bereits zu einem früheren Zeitpunkt erleiden musste, hat es unter anderem auch eine Schussverletzung. Bei der Polizei ist bislang keine Anzeige eingegangen.

Am vergangenen Donnerstag wurde das Tierheim über eine nicht gekennzeichneten Fundkatze mit offensichtlich erheblichen Bewegungseinschränkungen der Hinterläufe informiert. „Das dehydrierte und hochgradig unterernährte Tier wurde vom Finder direkt in die mit der Tierherberge zusammenarbeitende Kleintierpraxis Pfaffenhofen gebracht“, so eine Sprecherin des Tierheims. Zur Stabilisierung sei die geschwächte Katze umgehend an einen Tropf gehängt worden.

Bei den anschließenden Röntgenuntersuchungen habe sich nicht nur ein alter Oberschenkelbruch, sowie ein Oberschenkelhalsbruch am anderen Bein, sondern auch ein noch in ihr steckendes Luftgewehrprojektil gezeigt. „Offensichtlich wurde auf die Katze geschossen. Zusätzlich liegt die Vermutung nahe, dass ihr auch die Brüche absichtlich zugefügt wurden.“ Mittlerweile wird die Katze in der Tierherberge medizinisch versorgt; sie ist dort in Quarantäne und wird aufgepäppelt. Über die Überlebenschancen der Patientin kann von deren Mitarbeitern bislang keine Aussage getroffen werden.

 

 

„Die für die erforderlichen Operationen notwendigen Blutuntersuchungen konnten aufgrund des schlechten Allgemeinzustandes bisher nicht durchgeführt werden.“
„Da hier offensichtlich ein massiver Fall von Tierquälerei vorliegt, der dem Tierschutzgesetz § 1 ‚Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen‘ widerspricht, wird der Tierschutzverein Pfaffenhofen eine Anzeige gegen Unbekannt erstatten. Der konkrete Auffindeort der Kätzin war im Vohburger Ortsteil Pleiling in der Theissinger Straße. Es dürfte sich augenscheinlich um ein älteres Tier, vermutlich über sieben Jahre, handeln. Es ist eine Europäische Kurzhaarkatze mit der Besonderheit, dass sie eine geräderte und keine gestreifte Fellzeichnung aufweist, sowie eine bernsteinfarbene Augenfarbe hat.

„Wegen der hierbei eher geringen Erfolgsaussichten den Täter zu ermitteln, erwägt der Tierschutzverein sich mit den Gemeinden bezüglich einer allgemeinen Kennzeichnungspflicht für Katzen auszutauschen. Gesetzlich ist eine solche Kennzeichnungspflicht in Deutschland leider noch nicht verankert. Es obliegt den Gemeinden jedoch selbst, eine solche Regelung für ihren Zuständigkeitsbereich einzuführen.“ Auf Nachfrage unserer Zeitung bei der Polizei hieß es, dass bislang noch keine diesen Fall betreffende Anzeige eingegangen sei.

 

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