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Ein absolutes Unding

(Pfaffenhofen, hal/rt)

Reinhard Heinrich erinnert an frühere Absichten, das Landratsamt außerhalb des Stadtkerns neu zu bauen und geht nun vor diesem Hintergrund den Pfaffenhofener Bürgermeister an. Archivfoto: Raths
 

Die geänderte Zu- und Ausfahrt zu den Parkplätzen im Innenhof des Landratsamtes sorgt auch bei der CSU-Kreisfraktion für großen Unmut. Diesen äußerte jetzt der Fraktionsvorsitzende und Sprecher der Christsozialen im Kreistag, Reinhard Heinrich, in einer Pressemitteilung vom heutigen Freitagnachmittag. Dabei zielt er auch auf Pfaffenhofens Bürgermeister Thomas Herker (SPD).

In dem Schreiben heißt es, dass aufgrund des mehrheitlich im Pfaffenhofener Stadtrat beschlossenen künftigen Pfaffenhofener Verkehrskonzeptes jetzt auch das Pfaffenhofener Landratsamt gezwungen sei, seine Pläne zu ändern. „Die hoch umstrittene Verkehrsberuhigung des Hauptplatzes, gegen die die CSU Pfaffenhofen ein Bürgerbegehren initiiert, hat Folgen für die verkehrstechnische Erreichbarkeit des Landratsamt-Innenhofs: Dieser wäre nach neuem Konzept nur noch von der Ingolstädter Straße her erreichbar, die vorgesehene breitere Zufahrt über den Hauptplatz würde wegfallen.

Auch die Zahl der Stellplätze würde von acht auf sieben Plätze reduziert werden müssen“, so Heinrich. „Mit gesundem Menschenverstand ist es meines Erachtens nicht vereinbar, wenn wir zwar größten Wert darauf legen, dass unser Landratsamt im Zuge der Generalsanierung barrierefrei und behindertengerecht umgebaut wird, wir aber dann genau diesen betroffenen Bürgern, denen oft gar nichts anderes übrig bleibt als mit dem Auto zu kommen, nun zumuten, über eine sehr enge Einfahrt zum Innenhof-Parkplatz zu gelangen.“ Die Erschwerung des Zugangs könne nicht im Sinne einer verantwortungsvollen Politik sein.

Landratsamt wäre außerhalb des Stadtkerns besser aufgehoben gewesen

Einen weiteren Aspekt, „der leider auch keine Berücksichtigung gefunden hat“, bringt der Fraktionssprecher ebenfalls ins Gespräch: Er erinnert an die vor Jahren angestellten konkreten Überlegungen, das Landratsamt nach außen auf das große landkreiseigene Gelände neben der Zulassungsstelle zu verlagern, statt die vorhandene Liegenschaft in der Stadtmitte für viel Geld zu sanieren. „Das hätte viele Vorteile mit sich gebracht“, meint Heinrich, allen voran die bessere Erreichbarkeit und Parksituation für die Bürger sowie ausreichend Platz, um alle Mitarbeiter des Landratsamtes unter einem Dach unterzubringen. Was bei der jetzigen Generalsanierung ja bekanntermaßen nicht möglich sei. Damals habe die Stadt Pfaffenhofen, führt Heinrich weiter aus, mit größtem Nachdruck darum gebeten, das Landratsamt unbedingt im Zentrum der Stadt zu belassen.

Im Bestreben eines guten Miteinander habe man diesem Wunsch dann entsprochen und eine Generalsanierung durchgeführt. „Bei der jetzt aber festgestellt werden muss, dass sich die Situation – wenn die Sperrung der Hauptplatzdurchfahrt wirklich umgesetzt wird – für die Besucher des Landratsamtes, allen voran für Behinderte, verschlechtern wird.“ Man habe es dabei auch nicht einmal für nötig erachtet, das Landratsamt zu informieren. Die Folge sei jetzt, dass bereits veranlasste Baumaßnahmen für die geplante Zufahrt mit dem Geld der Steuerzahler wieder geändert werden müssten. Dies sei ein absolutes Unding. Leider zeige sich an diesem Beispiel wieder einmal, was so manche Aussagen und Zusagen vom Bürgermeister der Stadt Pfaffenhofen wert seien und wie mit Vereinbarungen und dem Geld der Steuerzahler umgegangen werde.

„Im Zeichen von gelebter Demokratie melden sich aber zwischenzeitlich viele Bürger zu Wort, deren Meinungen man ernsthaft prüfen und dann entsprechende Korrekturen vornehmen sollte, soweit sie rechtlich zulässig sind. Es besteht also die Chance, dass zu diesem Thema hoffentlich noch nicht das letzte Wort gesprochen ist.“
 

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