Wunderbar stimmungsvolle Raith-Schwestern
(Reichertshausen, aem)Wunderbar stimmungsvolle Raith-Schwestern
Foto: Tanja Raith
Am gestrigen Samstagabend waren die Raith-Schwestern und da Blaimer in der Ilmtalhalle in Reichertshausen zu Gast. Aber nicht, wie viele vielleicht vermuten, mit ihrem oftmals leicht „kracherten“ Programm, nein: Die Raith-Schwestern und da Blaimer gaben ihr Programm „Altbayerischer Advent“ zum Besten. Und Tanja und Susanne Raith sangen sich in die Herzen der Zuschauer und -hörer mit ihrer besinnlichen Musik. Mitgebracht hatten sie auch ihren alten Freund aus Kindertagen, Robert Bischof, der die ruhigen Waisen der beiden Raith-Schwestern musikalisch mit Kontrabass und Tuba untermalte.
Tanja Raith erzählte eingangs, wie die Idee dieses „Altbayerischen Advents“ entstand. Nämlich sei der Herr Papa schuld gewesen. Er hatte vor einigen Jahren auf sein Radio eingeschimpft und dann ausgeschaltet, weil ja nur englische Weihnachtsmusik lief. Und wie jedes Jahr an Weihnachten musizierte die Familie Raith zusammen und sang schöne altbayerische Lieder. Da Baimer – Ehemann von Tanja Raith - ließ ein Tonband unerkannt mitlaufen und schenkte dies seinem Schwiegervater das Jahr darauf. Da war die Idee geboren.
Susanne bei ihrem Instrumental Solo auf dem Hackbrett
Wie gebannt lauschten die Zuhörer den wunderschönen Stimmen der Raith-Schwestern - glockenhell und glasklar. Wenn auch die Weisen nicht allgemein bekannt waren, tat das der weihnachtlichen Stimmung keinen Abbruch. Als der Gesang verstummte, herrschte eigentlich nach jedem Lied erst einmal für einige Sekunden Stille, bevor dann anfangs verhalten, aber dann doch lang anhaltender Applaus entbrannte. Man mochte glauben, dass sich das Publikum nicht einig war: Gleich klatschen und damit aber die ruhige weihnachtliche Atmosphäre zerstören um den beiden Damen auf der Bühne Anerkennung zu zollen oder noch ein bisschen warten.
Andi Blaimer erzählte zwischen den harmonischen Gesängen immer wieder Gedichte und Geschichten. Geschichten, welche die Mama der beiden Raith-Mäderl in ihrer Kindheit im Advent in Altenheimen und Krankenhäusern erzählte, bei denen die Kinder immer dabei waren.
Ein lustiges Gedicht über die „unheiligen Gedanken eines Waidlers in der Heiligen Nacht“ über den mitternachtlichen Mettenverlauf wechselte mit nachdenklichen Geschichten über Maria und Ludwig Raith im zweiten Weltkrieg – den Großeltern der Raith-Schwestern – ab.
Hingebungsvoll das Schlusslied: „Still, still, still – weils Kindlein schlafen will. Nach einer erklatschten Zugabe, dem „Andachtsjodler“, bei welchem das Publikum verhalten mitsummte, senkte sich Ruhe über die Ilmtalhalle.
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