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Kunstvolle Inszenierung am Himmel

(Pfaffenhofen, rt)


 Fotos: Feiermaxx

 

"Feuerwerk ist die perfekteste Form der Kunst, da sich das Bild im Moment der höchsten Vollendung dem Betrachter wieder entzieht" – diese, dem deutschen Philosophen Theodor W. Adorno zugeschriebene Aussage, trifft es wohl am ehesten, wenn sich die glitzernde Sinfonie am abendlichen Himmel in schier atemberaubender Schönheit ausbreitet. Meisterhaft beherrscht Eckhard Melyarki derartige explosiv-reizvolle Inszenierungen.

Der Pyrotechniker und Spezialist für Groß-Feuerwerke besitzt mit „Feiermaxx“ im Pfaffenhofener Gewerbegebiet eine eigene Firma, die mittlerweile internationale Bekanntheit erlangt hat. Hier schießt der Chef selbst und naturgemäß kann er insbesondere zur Jahreswende nicht jeden Auftrag bedienen. Namhafte Hotelketten oder etwa der für seine prominenten Gäste bekannte Stanglwirt im österreichischen Going kommen bei rechtzeitiger Buchung schon mal an die Reihe. „Feiermaxx macht aber nicht nur zu Silvester, sondern auch unterjährig professionelle Feuerwerke“, merkt Melyarki an. Er weiß, was seine Kunden wünschen – ob pompöses Höhenfeuerwerk oder eindrucksvolles Bodenfeuerwerk zum Klang barocker Musik. Die Effekte verzaubern Jung und Alt.

Bevor die Farbenpracht den Himmel erleuchtet, muss der Feuerwerker allerdings akribisch den Einsatz seiner Pyrotechnik planen und gestalten. Es sollen schließlich möglichst atemberaubende Effektbilder im Gedächtnis der Zuschauer bleiben. Jedes Feuerwerk ist somit ein Unikat, vereinigt mit seiner Farbenpracht und Komposition gleich mehrere Kunstformen in sich und bedient vor allem das Element Farbe. Allerdings ist es in ungeübten Händen hochgefährlich. „Selbst basteln mag zwar einen gewissen Reiz haben, jedoch Finger weg davon und ebenfalls von importierter Ware aus den Nachbarländern.“ Bei Feuerwerken aus dem Handel sollte man auf die CE-Zulassung achten, rät der Experte. Egal ob Rakete oder Cakebox, ein sicherer Abbrandplatz, draußen auf feuerfestem Boden, sei in jedem Fall notwendig. „Und ja nicht in der Nähe von brennbaren Gegenständen. Das kann trotz der winterlichen Witterung auch der Wald sein.“ Zum Anzünden gibt es sogenannte Anzündfackeln. „Sie brennen etwa vier Minuten und minimieren die Gefahren.“

 

Eckhard Melyarki kennt sich mit explosiven Mischungen aus.

 

Melyarkis Kunden lassen sich die bei ihm gekauften pyrotechnischen Gegenstände meist gleich auf eine feste Holztafel montieren, um sie vor dem Umfallen zu sichern. „Der große Vorteil von fest montierten Boxen ist neben der Sicherheit der Komfort. Nach dem Feuerwerk trage ich die Platte wieder von der Straße weg, sorge somit für Sauberkeit und die Pyrotechnik kann an sicherer Stelle abkühlen.“ Bei nicht abgebrannten Feuerwerken dürfe auf keinen Fall versucht werden, sie nachträglich zu zünden! Sind Kinder in der Nähe, sei Gehörschutz Pflicht. „Dies ist man aus der Verantwortung als Elternteil den Kindern schuldig. Wir sprechen von einer Lautstärke von über 100 Dezibel, die dauerhafte Gehörschäden anrichten kann. Bei Raketen ist weiterhin zu berücksichtigen: was hoch geht, kommt auch wieder runter.“

Feuerwerkfachleuten sei überdies der Tierschutz wichtig. „Nie brennen wir zum Beispiel ein Feuerwerk in der Nähe einer Pferdekoppel ab.“ Bei Großfeuerwerken würden die umliegenden Anwohner rechtzeitig informiert, damit sich Mensch und Tier auf das Geschehen einstellen könnten. „Aufgrund der Lärmbelästigung gehen wir Profis inzwischen immer mehr auf leise Feuerwerke über. Ich verwende viele Lichterbilder, -lanzen, Fontänen und unser brennendes Herz. Hier haben wir Schutzabstände nur bis zu drei Metern und können diese auch in Wohngegenden abbrennen, da wir damit keinen Lärm verursachen.“ Ein verantwortungsvoller Profifeuerwerker werde immer in Zusammenarbeit mit den Behörden oder dem Naturschutz die Entscheidung treffen, ob überhaupt ein Feuerwerk an der beabsichtigten Stelle machbar ist. „Denn wenn etwa Vogel-Brutplätze oder andere Faktoren gegen ein Feuerwerk sprechen, wird ein solider und ehrlicher Fachmann das Feuerwerk absagen und auf den Umsatz verzichten.“ Besonders gefragt ist der Fachmann insbesondere für unterjährige Feuerwerke bei Geburtstagen, Hochzeiten oder Jubiläen. „Wir kennen die Effekte, können sie mit elektrischen Zündanlagen steuern und auf die Zehntelsekunde genau zusammenstellen. Statt lautes Puff und Peng gibt es bei uns ein Ah und Oh“, sagt Melyarki. Und um das unvergleichliche Schauspiel geht es ja eben bei der Kunst, den Himmel mit funkelnden Sternen in einzigartigen Bilder zu verzaubern.

 

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