WTD 61 in neue Hände übergeben
(Manching, ls)In den Ruhestand entlassen: Offizell verabschiedete Präsident Harald Stein (rechts) den nun ehemaligen Chef der WTD 61, Wolfgang Steiger (links).
Mit einem großen Festakt und jeder Menge persönlichen Anekdoten wurde Wolfgang Steiger, der bisherige Direktor der Wehrtechnischen Dienststelle in den Ruhestand verabschiedet. Zahlreiche Menschen waren in den Hangar 2 der Manchinger Einrichtung gekommen, um an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Insgesamt drei Jahre hatte Steiger die WTD 61 mit ihren weit über 500 Mitarbeitern geleitet – in den Augen seiner Kollegen und Wegbegleiter war das viel zu kurz. Nun übergab er den Staffelstab an seinen Nachfolger Dieter Kräher.
„Dienstellenleiter sind schon besondere Figuren. Sie müssen immer für ihre Dienststelle brennen“, erklärte Prof.Dr. Winfried Schuhn eingangs bei seiner Laudatio. Die Leitung über eine Einrichtung wie die WTD zu haben bringt mehr mit, als reine Personalverantwortung. Das wurde klar, als Schuhn von Steigers Arbeit berichtete. Sicheres, einsatzbereites Material für alle Soldatinnen und Soldaten, die weltweit für Deutschland im Einsatz sind, und das bestenfalls so kostensparend und effizient wie möglich – eine echte Mammutaufgabe. Gerade in den letzten Jahren lastete besonders der Luftwaffe ein schwieriges Image an, bedenkt man die Mängel, die beispielsweise speziell beim Kampfhubschrauber Typ NH90, genannt Tiger, gefunden wurden. Und mit der Einführung des Luftfahrtamtes im Jahr 2015 durch Verteidigungsministerin Von der Leyen hatte man sich auch in den Räumen und Hallen der WTD 61 in Manching in schwierigem Fahrwasser befunden.
In dieser Zeit hatte Wolfgang Steiger in Manching tiefe Spuren hinterlassen. Seit seinem Abitur im Jahr 1972 hatte sich der gebürtige Gelsenkirchner der Bundeswehr verschrieben. 1985 kam er als studierter Wehringenieur nach Manching. Auch internationale Kooperationen prägten seine Vita, für Dänemark, Israel, Norwegen und Kanada fungierte er auf dem weltweiten Parkett als Länderreferent. 2014 übergab man ihm die Leitung der WTD 61. „Du warst schon immer ein Verfechter der Fokussierung auf die neue Welt“, lobte Harald Stein, der Präsident des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr. Besonders die erfolgreiche Zulassung des Eurohawks, einer unbemannten Drohne, die seit Mai diesen Jahres eine dauerhafte Flugfreigabe erhielt war für Wolfgang Steiger ein echter Meilenstein.
„Du konntest die WTD 61 nach etlichen Bundeswehrreformen aus einer Talsohle herausführen“, erklärte in diesem Zusammenhang der Vorsitzende des örtlichen Personalrats, Lothar Breunig, im Namen der gesamten Belegschaft. „Du warst stets ein fordernder Verhandlungspartner“, erklärte er in diesem Zusammenhang weiter. Vor allem den engen Kontakt mit seinen Mitarbeitern, aber auch sein forderndes Naturell waren die zentralen Attribute, die Breunig seinem nun ehemaligen Chef bescheinigte. „Wir hätten dich gerne noch länger behalten“, schmunzelte dieser abschließend.
Steiger erwarten nun neue Herausforderungen. Gleich zweimal haben ihn seine Kinder vor kurzem zum Opa gemacht. Fischen, Fahrrad fahren und Familie – für all diese Dinge findet Steiger nach einem fordernden Berufsleben nun endlich Zeit. Nichtsdestotrotz wird er, wie er bei seiner Abschiedsrede betonte, die Zeit bei der WTD in besonderer Erinnerung behalten. Das Beste kam zum Schluss, für Steiger war das in mehrerlei Hinsicht kein Klischee.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.