Aus dem Schatten ins Licht
(Kelheim, hal/sh)Wohl kaum ein Ereignis im Leben ist so einschneidend wie die Geburt eines Kindes, vor allem für die Frau. Während das Umfeld eine strahlende und überglückliche junge Mutter erwartet, fühlen sich betroffene Frauen aber nicht selten unsicher, und mit ihrer Situation allein gelassen. Psychische Erkrankungen bestehen bereits vor einer Schwangerschaft oder seelische Störungen treten neu auf.
Viele betroffene Frauen leiden im Stillen, weil sie nicht wissen, was mit ihnen los ist und an wen sie sich mit ihren Problemen und Sorgen wenden können. Betroffene wirksam und frühzeitig zu unterstützen erfordert das Zusammenwirken von verschiedenen Disziplinen und Akteuren im „Netzwerk – frühe Kindheit“.
Für einen Fachvortrag zum Thema „Peripartale Erkrankungen und psychische Krisen rund um Schwangerschaft und Geburt“ konnte Frau Dr. Stefanie Freund gewonnen werden. Als Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie arbeitet sie für die Psychiatrische Institutsambulanz des Bezirksklinikums Regensburg.
Ca. 60 Fachleute und Interessierte aus dem Landkreis und benachbarter Landkreise sind der Einladung „Psychische Krisen rund um Schwangerschaft und Geburt“ in den Blick zu nehmen und Handlungsmöglichkeiten zu beleuchten, gefolgt.
Frau Dr. Freund ermutigte in ihrem Vortrag Unterstützung anzunehmen: Psychische Krisen rund um Schwangerschaft und Geburt sind gut behandelbar. Ansprechpartner für Betroffene sind: Beratungsstellen, insbesondere Schwangerenberatungsstellen, Hebammen, Frauenärzte, Koordinierende Kinderschutzstelle –KoKi-.
Im Anschluss an den Vortrag bot sich die Gelegenheit zum intensiven Austausch der verschiedenen Professionen und der Pflege des Netzwerkes.
Hintergrundinformationen
Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi): berät und begleitet werdende Eltern und Eltern mit Babys und Kleinkindern im Alter von null bis drei Jahren bei allen Fragen zur Entwicklung, Förderung und Erziehung. Die Beratung ist freiwillig, vertraulich, kostenfrei, auf Wunsch anonym und an keine spezielle Problemlage gebunden. Gespräche können auch zu Hause stattfinden.
Die Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi) als Fachdienst des Kreisjugendamts Kelheim vermittelt so z.B. den Einsatz von Familienhebammen und Familienkinderkrankenschwestern in Familien. Das Angebot wird finanziert aus Mitteln der Bundesinitiative Frühe Hilfen.
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