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Landkreis ehrt verdiente Feuerwehrler

(Manching, ls)

Zählt man die Dienstzeit eines jeden Feuerwehrmannes des nördlichen Landkreises zusammen, erhält man 1260 Jahre. Das ist mehr als ein Jahrtausend ehrenamtlicher Dienst, wenn Unfallopfer in Autos eingeklemmt sind, Herdplatten Feuer fangen, Häuser überschwemmen und vor allem viele andere Menschen friedlich und unbehelligt zu Hause in ihren Betten schlafen. Der stellvertretende Landrat Anton Westner ehrte zusammen mit den Bürgermeistern der Gemeinden gestern diese Männer. „Sie wagen das ganze Jahr über viel, um Menschenleben zu retten und setzen nicht selten ihre Gesundheit aufs Spiel. Das kann man nicht hoch genug anrechnen“, so Westner.


Mit dem Löschen eines Brandes ist es bei den Feuerwehrlern im täglichen Einsatz dabei oft nicht getan. Das Aufgabengebiet und die Gerätschaft haben sich in den vergangenen Jahren immens weiterentwickelt. Ohne das Engagement der Feuerwehrmänner und –frauen, die sich in ihrer Freizeit das Wissen um den Umgang mit Schlauchwagen, Flood-Modul und Hytrans-Fire-Systems aneignen, stünden viele in Not geratene Menschen auf verlorenem Posten. „Wenn es irgendwo brennt, sind sie schnell und zuverlässig zur Stelle und leisten kompetente Hilfe“, erklärte der Landrat in diesem Zusammenhang. „Das tun sie ganz unspektakulär, ja still und leise, das alles tun sie in ehrenamtlichem Einsatz.“


236 Brandeinsätze, 606 Mal technische Hilfeleistung, 40 Sicherheitswachen und 130 weitere Einsätze – im Jahr 2017 hatten die Feuerwehren der Region genug Arbeit. Dazu gehörten auch Großeinsätze wie der Brand eines landwirtschaftlichen Gebäudes in Pfaffenhofen und ein in Flammen stehendes Sägewerk in Rohrbach. „Wir können gar nicht hoch genug anrechnen, was ihr leistet“, machte auch Manchings Bürgermeister Herbert Nerb klar. „Rettungsdienst ist kein Job, den mal so zwischendurch macht. Das erfordert eine enorme Leistungsbereitschaft“, stellte er außerdem fest.


Auch Kreisbrandrat Armin Wiesbeck dankte seinen Kollegen. Er nutze aber auch die Gunst der Stunde um auf eine bedenkliche gesellschaftliche Schieflage aufmerksam zu machen. „Wir leben heute in einer Full-Service-Gesellschaft. Da wird im vorbeigehen bei der Feuerwehr angerufen und erwartet, dass sich Probleme in Luft auflösen. Der Gedanke, dass man selbst anpackt, ist den meisten fremd geworden“, so sein Resümee. „Wer steht in der Nacht auf oder lässt am Tag alles stehen und liegen? Das sind wir! Und wir haben nie gefragt, was wir dafür bekommen“, erklärte er weiter.


Dabei ist es nicht nur der physische Dienst, der auf den Schultern der Feuerwehren lastet. Anton Westner sprach in diesem Zusammenhang von einer Kultur des Helfens, die viele Feuerwehrmänner und –frauen in vielen Jahrzehnten etabliert haben. „Wir brauchen Menschen, die Werte wie Solidarität und Verantwortung nicht nur auf den Lippen führen, sondern auch in die Tat umsetzen“, erklärte er. Ein besseres Beispiel wie die freiwilligen Feuerwehren ist hierfür schwer zu finden.

 

Die geehrten Feuerwehrmänner im Überblick:

Simon Wittmann aus Münchsmünster bekam vor kurzem von Regierungspräsidentin Brigitta Brunner das Feuerwehrsteckkreuz verliehen. Das ist die höchste Auszeichnung für besonderen Einsatz im Feuerwehrwesen, unter anderem für seinen Einsatz bei zahlreichen Hochwasserkatastrophen und der Explosion im Industriepark Münchsmünster.

 


Für langjährigen, ehrenamtlichen Einsatz: Manfred Hofmeister (Gaden, 16 Jahre), Georg Unterburger (Gaden, 22 Jahre), Helmut Schmidt (Winden/ Aign, 27 Jahre) und Peter Zauner (Unterpindhart, Jahre)

 

Thorsten Schranz (Manching, 25 Jahre), Rudi Zeller (Pichl, 25 Jahre), Christian Schmidt (Pichl, 25 Jahre), Bernd Hebding (Pichl, 25 Jahre), Georg Froschmeier (Pichl, 25 Jahre), Robert Huber (Niederstimm, 40 Jahre), Christian Schneele (Niederstimm, 25 Jahre), Richard Listl (Niederstimm, 25 Jahre)

 

Michael Rehm (Vohburg, 25 Jahre), Gottfired Kügel (Oberhartheim-Pleiling, 40 Jahre), Hans-Dieter Foth (Oberhartheim-Pleiling, 40 Jahre), Herrmann Eder (Oberhartheim-Pleiling, 40 Jahre), Stefan Brunnhuber (Irsching-Knodorf, 25 Jahre), Helmut Reichart (Irsching-Knodorf, 25 Jahre), Jochen Reichmann (Irsching-Knodorf, 25 Jahre), Markus Prummer (Rockolding, 25 Jahre)

 

Michael Thalmeier (Münchsmünster, 40 Jahre), Thomas März (Münchsmünster, 25 Jahre), Martin Schuh (Münchsmünster, 25 Jahre), Thomas Schwer (Münchsmünster, 25 Jahre)

 

Peter Ettinger Junior (Baar, 40 Jahre), Marco Appel (Baar, 25 Jahre), Rainer Leppmeier (Baar, 25 Jahre), Christian Fischer (Ebenhausen, 25 Jahre), Rainer Stabhuber ( Ebenhausen, 25 Jahre), Franz Thaller (Reichertshofen, 40 Jahre), Jürgen Lehner (Reichertshofen, 25 Jahre)

 

Stefan Klotz (Hög, 25 Jahre), Robert Prieller (Hög, 25 Jahre), Michael Strasser (Hög, 25 Jahre), Josef Lindner (Geisenfeld, 40 Jahre), Klaus Weiher (Geisenfeld, 25 Jahre), Georg Stiegler (Unterpindhart, 40 Jahre), Peter Zauner (Unterpindhart, 40 Jahre), Sebastian Daser (Unterpindhart, 25 Jahre), Josef Straßer (Unterpindhart 25 Jahre), Herold Gernbauer (Geisenfeldwinden, 40 Jahre), Johann Rottler (Geisenfeldwinden, 40 Jahre), Hans Schalk (Gaden, 40 Jahre), Thorsten Baumgart (Ilmendorf, 25 Jahre), Andreas Krammel (Unter-/ Obermettenbach, 25 Jahre), Johann Heckmeier (Zell, 40 Jahre)

 

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