Hospizverein Pfaffenhofen – Vergebungskultur
(Pfaffenhofen, mh)
Mit Rosmarie Maier hat sich der Hospizverein Pfaffenhofen eine kompetente Referentin eingeladen, die auf jahrzehntelange Erfahrung in der Pflege der Menschen am Ende der Lebensreise, verfügt. Das Thema Vergebung drängt sich zwangsläufig in das Bewusstsein, wenn es an der Zeit ist Bilanz zu ziehen.
Wo anfangen, wie bewerten, wem vertrauen, wie gründlich, die Liste wird oft lang. Lösungen auf diesem Weg kann Rosmarie Maier viele anbieten, in anschaulichen Beispielen zeigte sie auf, wie sich der Pflegende und der Patient dem Thema Vergebung nähern können. Der Vortrag war in erster Linie für die Mitglieder des Hospizvereins gedacht, war jedoch auch allgemein gültig.
Wer hat, bei genauer Betrachtung, nicht irgendwo in seiner Biographie, noch eine ungelöste Verletzung, die immer dann schmerzt, wenn Zeit zum Nachdenken ist. Familiäre Ursachen stehen oft am Anfang der Sinnsuche, teilweise liegt die Traumatisierung Jahrzehnte zurück, oder ist sogar generationsübergreifend. Wer sich selbst vergeben kann, ist in der Lage, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Nicht vergessen, vergeben, sich aus der Opferrolle befreien, von außen auf die Situation blicken und erkennen.
Opfer und Täter sind hier in einem Boot, die Rollen sind nicht unbedingt, von vorneherein klar. Es geht nicht um die Schwere der Schuld, es sind die Ursachen in der eigenen Geschichte die meist zur Resonanz führen. Gelassenheit praktizieren, einfühlen in den Schmerz, auch wenn die Trauer übermächtig wird. Das hier jeder seinen eigenen Weg finden muss, wird schnell klar, es gibt keinen Ablass, keine Pille, das ist oft Schwerstarbeit und braucht viel Mut.
Ein spannender Abend, der bei allen Beteiligten große Zustimmung fand. Der Austausch an Erkenntnissen fand fließend statt, sehr zu empfehlen.
Mehr zu Rosmarie Maier - http://www.goldenerbildungsweg.de/
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