Bei 27 Prozent schafft er‘s
(Pfaffenhofen, rt)FDP-Bundestagskandidat Thomas Neudert. Fotos: Raths
Ein wenig zu früh war die Abschlussveranstaltung der regionalen FDP zu ihrem Wahlkampfende am heutigen Abend im Pfaffenhofener Hotel Alea. Denn ihr Bundestagskandidat Thomas Neudert tritt am kommenden Donnerstag noch am Marktplatz von Hohenwart auf. Danach hat er insgesamt 51 Gemeinden in seinem Wahlkreis besucht.
„Ein hervorragender Wahlkampf, den es so noch nie gegeben hat“, lobte Josef Postel, stellvertretender Kreisvorsitzender der hiesigen Liberalen, gleich eingangs der Veranstaltung. Nicht nur, dass er von Haus zu Haus gegangen sei, präzisierte Neudert in seiner kurzgehaltenen Rede. Es seien auch 300 Plakate geklebt und 5.000 Flyer verteilt worden. Negativ aufgefallen sei ihm während des Wahlkampfes, so der 41-Jährige Wolnzacher, dass sehr viele Wahlplakate, und zwar von allen Parteien, beschädigt oder verunstaltet worden seien. Dass dabei auch „Volksverräter“-Banderolen verwendet wurden, nahm der Liberale den bislang unbekannten Verursachern besonders übel. „Ich finde das eine Sauerei“, es hätten doch alle Parteien das Recht, ihre Meinung zu teilen.
Fragen werfe allerdings auf, woher überhaupt das Budget für die vergleichsweise aufwändige Wahlwerbung der Alternative für Deutschland (AfD) komme. „Wer steckt da wohl dahinter?“, die FDP verfüge jedenfalls nicht über vergleichbare Mittel.
„Die kleinen Parteien sind das Salz in der Suppe!“, bemerkte Neudert mit Blick auf das eher fade Kanzlerduell. Gefreut habe er sich besonders über zahlreiche gute Gespräche mit den Bürgern während seiner diversen Auftritte im Wahlkreis. Zwei Punkte, die die Menschen besonders bewegen, machte der Bundestagskandidat dabei aus: Pflege und Flüchtlinge. Pflegekräfte gehörten besser entlohnt. „Da müssen wir mehr Geld in die Hand nehmen“, stellte er in diesem Zusammenhang klar. Darüber hinaus müsse die Bürokratie abgebaut und es dürfe keine Zeit für übermäßige Dokumentation verschwendet werden.
In der Flüchtlingsfrage hält Neudert es mit FDP-Chef Christian Lindner und dessen Position dazu: Wenn Frieden herrscht, müssen Flüchtlinge zurückkehren, wenn sie nicht die Kriterien eines neuen Einwanderungsgesetzes erfüllen, das ihnen einen neuen Aufenthaltsstatus verschafft. Neudert versicherte, im Falle seiner Wahl für ein Einwanderungsgesetz einzutreten.
Insgesamt positiv sieht Neudert die Zukunft der FDP nach der Bundestagswahl am 24. September. Da brauche man sich keine Sorgen machen, meinte er zuversichtlich. Ob er den Einzug in den Bundestag auf Listenplatz 45 schafft? Bei 27 Prozent könnte es schon sein, lacht Neudert. Vielleicht klapps ja über die Erststimmen. Er appellierte deshalb am Ende der Veranstaltung an die Adresse seiner Unterstützer, einen „starken Endspurt“ hinzulegen. Es gebe noch sehr viele unentschlossene Wähler. „Ich bin optimistisch“, so Neudert hoffnungsfroh.
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