Von einem ganz besonderem Talent
(Wolnzach, hr)Zweifelsohne der Festgottesdienst war wieder ein Highlight der Wolnzacher Wies'n. Mit Humor aber dennoch mit dem nötigen Tiefgang interpretierte Pfarrer Johann Braun das Gleichnis der Talente mittels Luftballons neu und ließ dabei aus manchem Aufgeblasenen buchstäblich die Luft raus.
Noch vor einer Woche war spekuliert worden, wer in diesem Jahr den Volksfestgottesdienst halten würde. Im vergangenen Jahr begrüßte Przemyslaw Nowak mit einem herzlichen "Grüß Gott" die noch etwas müden Wolnzacher, dieses Jahr zelebrierte Pfarrer Johann Braun die Messe. Ihm gelang es dabei wie schon vor zwei Jahren in besonderer Weise eine Verbindung zwischen dem Hallertauer Volksfest, seinen Gästen und dem christlichen Glauben herzustellen.
Dass es sich dabei um einen besonderen Gottesdienst handelte, das zeigte sich schon beim Einzug. Nicht in liturgischen Gewändern, sondern in Dirndl und Lederhose begleiteten die Ministranten zum Altar. Ein optisches Zeichen, das der Geistliche in seiner Predigt aber noch deutlicher ausbaute, dabei stellte Braun das Gleichnis der "Talente" ins Zentrum.
"Wer hat das nicht selbst erlebt: Mit viel Enthusiasmus begonnen und dann ging einem buchstäblich die Luft aus", so Wolnzachs Pfarrer, der seinem Satz mit einem Luftballon Ausdruck verlieh. Nicht das einzige Beispiel das Braun mittels des sonst so beliebten Spielzeugs für Kinder demonstrierte. "Manchmal treiben wir mit unseren Talenten Schindluder oder überdrehen gewaltig." Dabei ließ er mit einem lauten Knall einen Luftballon zerplatzen. Und nicht zuletzt hielt er als Symbol für mangelndem Ehrgeiz einen ganz kleinen in die Höhe. "Die erfordern viel Kraft!" Braun zeichnete in seiner humorvollen Art ein Bild von unserer Welt, ließ dabei aber die christliche Botschaft nicht vermissen. "Jesus hat jedem unterschiedliche Fähigkeiten geben, die zu Gestaltung der Schöpfung und des Lebens eingesetzt werden sollen.
"Es gibt keinem, der alles kann und ebenso niemand der nutzlos ist",so Braun, der forderte, dass Talente und Fähigkeiten genutzt werden sollten. "Vor Gott müssen wir am Ende alle Rechenschaft ablegen!" Sein ganz persönliches Talent hat Wolnzachs Pfarrer dabei ausgespielt und das Gleichnis der Talente mit Witz aber dennoch mit dem nötigen Tiefsinn dargestellt. Ein hervorragender Gottesdienst, über den man noch lange reden wird.
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