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Eine Vision – mehr aber auch nicht

(Wolnzach, hr)

Einen Tag vor der entscheidenden Sitzung im Gemeinderat stellte Josef Schäch seine Pläne für das Volksfest vor. Vor rund 40 Zuhörern erläuterte er eine Alternative für den Standort sowie eine generelle Lösung der Gabes-Problematik. Am Ende blieb der Vortrag aber mehr eine Vision, denn mit belastbaren Zahlen konnte er ihn nicht unterfüttern.


Über den Zeitpunkt alleine kann man schon ein wenig schmunzeln. Just vor der entscheidenden Gemeinderatssitzung legt der ehemalige Rathauschef ein eigenes Konzept vor. „Es geht mir um eine langfristige Lösung für unser Volksfest und den Gabes“, erläuterte er. Es ist ein umfangreiches Thema, welchem sich der Kommunalpolitiker hier widmete. Angefangen von der Diskussion über das Hallertauer Volksfest bis hin zur generellen Straßenproblematik.


Er schlug dabei den Wiesensteig als neuen Volksfestplatz vor. Dort könnte eine neue Eventhalle für alle Veranstaltungen, angefangen vom Volksfest über den Tonelli-Ball und den Volkstanzabend bis hin zu Theater- und Kabarettaufführungen, entstehen. Auf den ersten Blick keine schlechte Idee, wäre doch damit scheinbar der schwelende Streit um den Erhalt des Traditionsfestes gelöst. Doch stellen sich auf den zweiten Blick Fragen, die dort erhebliche Zweifel wecken.


Aktuell hat man nach einem Petitionsverfahren eine Lösung, die seitens der unabhängigen Experten vom Landesamt für Umwelt geprüft und für gut befunden wurde. Die Alternative am Wiesensteig hingegen ist kaum zeitnah umsetzbar. Hier braucht es, wie Schäch betonte, ein umfangreiches Bauleitplanverfahren. Eines, in dem zahlreiche Gutachten gefordert werden dürften. Zuvorderst natürlich eine schallschutztechnische Untersuchung. Insgesamt spricht Schäch selbst von einem mehrjährigen Verfahren.


Gerade vor diesem Hintergrund steht die Frage, was passiert in der Zwischenzeit? Und hier setzt der ehemalige Rathauschef auf die Hoffnung, dass keine Klage erhoben wird, wenn man an einen alternativen Standort überplant. Ein Standort, der im Übrigen auch nicht ohne Schwierigkeiten zu realisieren wäre, schließlich gibt es auch dort Anwohner. Zwar befinden sich in unmittelbarer Umgebung weniger Nachbarn, dennoch: auch der Wiesensteig ist mitten im Zentrum und umgeben von Wohngebieten. Gerade der Zu- und Abfahrtsverkehr ist für eine solche Halle ein Problem, wie der UWler selbst einräumte.


Doch auch hierfür hatte er eine Lösung im Gepäck. Über eine Stützwand könnte die Gabesstraße verbreitert und so auf der engsten Stelle auf 6,5 Meter Breite und einem Gehweg von 1,5 Metern erweitert werden. Auf die zu errichtende Stützmauer würde dann eine Lärmschutzwand gebaut werden. Auch die LKWs müssten nach seinem Dafürhalten nicht mehr über den Gabes fahren, dann man könnte auf dem alten Bahnhofsgelände eine Straße bis zur Firma Klöpfer bauen. Für Schäch ein Gesamtkonzept über das es sich durchaus nachzudenken lohnt. „Wir hätten die Möglichkeit viele Probleme in Wolnzach zu lösen.“ Und so erntete er bei der Vorstellung Applaus für die Vision.


Doch so schön das Bild eines neuen um 30 Prozent größeren Platzes mit einer neuen Halle am Ende war, so schwammig blieben die Aussagen bei den Fragen hinsichtlich der Finanzierbarkeit. Mit diesem Konzept fahre man besser, als zwei alte Hallen zu sanieren, so seine Aussage. Zwar rechnete Schäch mit einem nicht unerheblichen Betrag an Fördermitteln, doch was am Ende genau unterm Strich stehen würde, das musste an diesem Abend offen bleiben.
 

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